Mit Schüssen aus einem Maschinengewehr konnte die deutsche Fregatte „Mecklenburg-Vorpommern“ im Golf von Oman einen Piratenangriff auf das Kreuzfahrtschiff „Astor“ verhindern. Hier geht’s zur Bildergalerie.
Hamburg. Erst schob sich die Fregatte zwischen die beiden schnellen Piratenschiffe und den Kreuzfahrer. Als selbst das die Seeräuber nicht von ihrer Attacke abhielt, fielen die Schüsse. Ein Sprecher des Einsatzführungskommandos bestätigte den Vorfall, der sich am vergangenen Freitag ereignet hatte. "Spiegel Online" berichtete, die "Astor" sei auf dem Weg von Scharm al-Scheich in Ägypten nach Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten gewesen. Das Protokoll des "Astor"-Angriffs sei bei der Marine als geheime "Verschlusssache" behandelt worden.
Ein Sprecher des Veranstalters Transocean Tours bestätigte dem Abendblatt einen Zwischenfall. Allerdings habe sich die Fregatte in zwei Meilen Entfernung von der "Astor" befunden. Die 492 Gäste hätten nichts davon mitbekommen. Beschossen worden sei das Kreuzfahrtschiff nicht.
Die "Mecklenburg-Vorpommern" hatte zuvor bereits mit einem Hubschrauber Seeleute eines Frachters gerettet, die nach einem Piratenüberfall über Bord gesprungen waren. Die "Astor" (176 Meter lang, 23 Meter breit) hat Platz für maximal 590 Passagiere und 300 Crew-Mitglieder. Sie ist 1987 in Dienst gestellt worden und ist das Schwesterschiff der "Astoria", die als "Traumschiff" in der ZDF-Serie zu sehen ist. Die "Astor" fährt unter Bahamas-Flagge häufig im Indischen Ozean und aus dem Roten Meer Richtung Golf von Persien.
Am Montag will die EU mit der Piratenbekämpfung vor der Küste Somalias beginnen . Sechs Kriegsschiffe und drei Flugzeuge aus den EU-Staaten lösen im Rahmen der "Operation Atalanta" eine Flotte der Nato ab, die bisher zum Schutz von Handelsschiffen gegen die Piratenangriffe vor Ostafrika im Einsatz ist. Das Bundeskabinett wird voraussichtlich am 10. Dezember über die deutsche Beteiligung mit einer Fregatte und bis zu 1400 Soldaten entscheiden. Der Bundestag könnte das Mandat damit noch vor Weihnachten beschließen. Nato-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer sagte: Piraterie wird zu einem immer größeren Problem, nicht nur im Golf von Aden, sondern weltweit."