Berlins Bürgermeister Wowereit pokert noch mit der Ampel. SPD-Generalin Nahles fordert: Große Koalition nur ohne Rüttgers.
Hamburg/Düsseldorf. Vor Beginn der Sondierungen zwischen SPD und CDU in Nordrhein-Westfalen beanspruchen die Sozialdemokraten das Ministerpräsidentenamt für ihre Landesvorsitzende Hannelore Kraft. „Frau Kraft hat den Anspruch, Ministerpräsidentin zu werden. Und diesen Anspruch wird sie in den Gesprächen zum Ausdruck bringen“, sagte der stellvertretende SPD-Vorsitzende, Berlins Regierungschef Klaus Wowereit, dem Hamburger Abendblatt. Wowereit hält ungeachtet der Absage der Liberalen auch eine Ampel-Koalition aus SPD, FDP und Grünen weiter für möglich. „Vielleicht besinnt sich ja auch noch die FDP. Es ist ihr bisher nicht gut bekommen, nicht mal reden zu wollen.“
SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles sagte der ARD: „Jürgen Rüttgers ist abgewählt worden, doch er scheint das immer noch nicht gemerkt zu haben.“ Dies sei ein großes Hindernis für eine Regierungsbildung. In den anstehenden Sondierungsgesprächen müsse sich die CDU bewegen. Dies gelte vor allem für die Bildungspolitik, für Studiengebühren und die finanzielle Situation der Kommunen: „Da machen wir keine falschen Kompromisse“, sagte Nahles. Sie betonte, es gebe „keinen Automatismus in eine große Koalition“.