In Deutschland ist die Zahl der Geburten 2009 um 3,6 Prozent gesunken. Familienministerin Schröder hat dafür eine einfache Erklärung.
Wiesbaden/Berlin. Die Zahl der Geburten in Deutschland ist im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen. Im Jahr 2009 kamen hierzulande insgesamt 651.000 Kinder und damit 3,6 Prozent weniger als 2008 zur Welt, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Das bisherige Rekordtief lag 2006 bei 673.000 Geburten.
Laut Statistik verringerte sich im vergangenen Jahr die Zahl der Sterbefälle nur geringfügig um 0,2 Prozent auf 842.000. Damit wurden 2009 rund 190.000 weniger Kinder geboren als Menschen starben. Im Jahr davor war dies Saldo mit 168.000 noch deutlich kleiner ausgefallen. Die Zahl der Eheschließungen stieg dem Bundesamt zufolge indes leicht an. 2009 heirateten insgesamt 376.000 Paare, rund tausend oder 0,3 Prozent mehr als im Jahr davor.
Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) verwies zur Erklärung des Geburtenrückgangs darauf, dass die Zahl der Frauen in Deutschland abnehme. Schröder erklärte in Berlin, entscheidend für die Einordnung der Geburtenzahlen sei, dass es heute weniger Frauen gebe und damit „natürlich“ auch weniger Geburten. Allein in den vergangenen vier Jahren sei die Zahl der Frauen im Alter von 15 bis 49 Jahren in Deutschland um mehr als eine halbe Million gesunken.
Die gute Nachricht sei, dass die Geburtenrate, also die Zahl der Kinder pro gebärfähiger Frau, in Deutschland weitgehend stabil bleibe, betonte die Ministerin. Dies zeige, dass es auf die richtigen Rahmenbedingungen ankomme. Die Bundesregierung setze bei ihrer Unterstützung für Familien daher weiter auf das Elterngeld und den Ausbau der Kinderbetreuung, erklärte Schröder.