Während der Altersdurchschnitt fast überall in Europa steigt, sinkt er in sieben europäischen Regionen. Hamburg ist eine davon.
Brüssel/Hamburg. Europa wird grau: Der Altersdurchschnitt steigt, der Anteil der über 65-Jährigen wird sich in den EU-Ländern bis 2030 auf 23,6 Prozent (2010: 17,4 Prozent) erhöht haben, auf 100 Berufstätige kommen dann 38 Rentner. Das geht aus einer Eurostat-Studie hervor.
Die Forscher haben insgesamt 281 Regionen der EU untersucht. In fast allen steigt das Durchschnittsalter. Es gibt nur sieben Ausnahmen, eine davon ist Hamburg.
In der Hansestadt sind im Moment 18,2 Prozent der Einwohner älter als 65, 2030 werden es nur noch 17, 5 Prozent sein. der Durchschnittshamburger ist dann 39,9 Jahre alt (heute: 41,1). Das liegt allerdings nicht daran, dass hier so viele Kinder zur Welt kommen. Vielmehr liegt der Wert bei 1,25 Kindern pro Frau und damit in Deutschland ganz hinten. Etwa 500.000 Hamburger leben allein, wie das Statistikamt für Hamburg und Schleswig-Holstein ermittelte. Dafür kommen viele qualifizierte Zuwanderer nach Hamburg. "60 Prozent unserer Besucher sind zwischen 18 und 29", sagt Birte Steller, Leiterin des Welcome Centers, das Beratung für diese Zuwanderer und alle anderen Neubürger anbietet. "Mehr als die Hälfte will länger als fünf Jahre bleiben, und viele gründen in Hamburg eine Familie."
Ein finanzieller Vorteil für die Hansestadt: Im Jahr 2030 kommen in Hamburg auf 100 Berufstätige nur 25,9 Rentner. Die älteste Stadt Europas ist dann übrigens das sächsische Chemnitz mit einem Anteil von 37,7 Prozent an über 65-Jährigen. In der jüngsten europäischen Stadt, London, sind es nur 10,4 Prozent.