Das erste Flugzeug hat Nairobi mit Kurs auf Mogadischu verlassen: An Bord sind zehn Tonnen Nahrungsmittel für unterernährte Kinder.
Addis Abeba/Nairobi/Brüssel. Die Luftbrücke für hungernde Menschen in Somalia ist gestartet. Ein Flugzeug des Welternährungsprogramms (WFP) habe am Mittwochnachmittag in der kenianischen Hauptstadt Nairobi mit Kurs auf Mogadischu abgehoben, sagte David Orr vom WFP Kenia.
Auf diesem Weg sollen dringend benötigte Lebensmittel für die von der Dürre betroffene Bevölkerung ins Land gebracht werden. Viele Gebiete in dem vom Bürgerkrieg zerrütteten Staat sind auf dem Landweg unzugänglich.
Die Maschine hat 10 Tonnen Nahrungsmittel speziell für unterernährte Kinder an Bord. Die Hilfsgüter reichten aus, mehrere tausend Kinder einen Monat lang zu ernähren, hieß es. Das Flugzeug soll in den nächsten Stunden in Somalia landen. Weitere sollen in den nächsten Tagen folgen.
EU-Kommission erhöht Hilfe für Afrika um 27,8 Millionen Euro
Angesichts der Hungerkatastrophe am Horn von Afrika stockt die EU-Kommission ihre Hilfe auf. Der für dieses Jahr bereits zugesagte Betrag von 70 Millionen Euro werde um 27,8 Millionen Euro erhöht, da sich die Lage dramatisch verschlechtert habe, teilte die für humanitäre Hilfe zuständige EU-Kommissarin Kristalina Georgieva am Mittwoch in Brüssel mit. Darüber hinaus wolle sie weitere 60 Millionen Euro mobilisieren. Damit erhöhe sich das Gesamtvolumen der EU-Hilfsleistungen auf fast 158 Millionen Euro.
„Die Krise am Horn von Afrika hat ein bislang ungekanntes Ausmaß angenommen und erfordert daher Hilfe in einem noch nie erreichten Umfang“, erklärte die EU Kommissarin nach einem Besuch in Kenia und Somalia. „Die Europäer leisten einen enormen Beitrag zur Bewältigung der Krise, doch die Lage verschärft sich weiter, besonders in Somalia“, sagte Georgieva. Allein im kenianischen Dadaab lebten mehr als 400.000 Menschen in Flüchtlingslagern, die für 90.000 Personen ausgelegt seien. Nach Angaben der EU-Kommissarin fliehen täglich über 3.000 Somalier nach Äthiopien und Kenia, um dort Nahrung und Schutz zu suchen. (dpa/KNA)