Mit einer Luftbrücke sollen dringend benötigte Nahrungsmittel nach Somalia gebracht werden. “Die Zeit läuft uns davon“, sagt ein Mitarbeiter.

Addis Abbeba. Die Vereinten Nationen wollen sobald wie möglich dringend benötigte Nahrungsmittel per Luftbrücke in die somalische Hauptstadt Mogadischu bringen. Die ersten Hilfslieferungen sollten entweder noch am Dienstag oder spätestens an diesem Mittwoch vom kenianischen Nairobi aus in das Nachbarland geflogen werden, sagte eine Mitarbeiterin des Welternährungsprogramms (WFP) in Addis Abeba. Dort sollen die Lebensmittel von vor Ort tätigen Nichtregierungsorganisationen und örtlichen Ausschüssen an die hungernde Bevölkerung verteilt werden.

Es handele sich hauptsächlich um mit Vitaminen und Mineralien angereicherte Nahrungsergänzungen für die an Unterernährung leidenden Kinder, hieß es. Wahrscheinlich werde das WFP mit zwei Flugzeugen im Einsatz sein. „Die Zeit läuft uns davon“, sagte eine Mitarbeiterin von „Save the Children“ der BBC in Somalia. „Bisher hat die internationale Gemeinschaft zu viel geredet und zu wenig gehandelt.“

Afrika-Beauftragter Nooke kündigt mehr Hungerhilfe für Ostafrika an

Der Afrika-Beauftragte der Bundeskanzlerin, Günter Nooke (CDU), hat eine weitere Erhöhung der deutschen Hilfe für die Hungernden in Ostafrika in Aussicht gestellt. Die deutschen Zusagen seien in den letzten Tagen zwar schon verdoppelt worden, sagte Nooke am Dienstag im Südwestrundfunk (SWR). Die Bundesregierung werde aber „nicht zulassen, dass dort Menschen sterben, wenn es wirklich nur am Geld liegt“.

Sowohl im Auswärtigen Amt als auch im Entwicklungsministerium gebe es noch „Töpfe“ für weitere humanitäre Hilfe, fügte Nooke hinzu. An diesem Mittwoch findet in Nairobi eine Geberkonferenz zu der Hungersnot statt, die elf Millionen Menschen in Ostafrika bedroht. Die Vereinten Nationen hoffen, dass die Staatengemeinschaft ihre Mittel auf zwei Milliarden US-Dollar (1,4 Milliarden Euro) verdoppeln wird. Deutschland sagte bisher 30 Millionen Euro Soforthilfe zu.

Laut Nooke ist es wichtig, dass nicht nur über Geld gesprochen wird, sondern auch über einen langfristen Wiederaufbau der Landwirtschaft. Zudem müsse geklärt werden, „wie die Hilfe überhaupt zu den Menschen“ komme. Die radikal-islamischen Milizen im Süden Somalias haben sich widersprüchlich geäußert. Zum Teil wurde um internationale Hilfe gebeten, zum Teil wurde sie strikt abgelehnt. (dpa/epd/abendblatt.de)