Die Selbstmordanschläge seien als Warnung an die ausländischen Truppen gerichtet. 30 Menschen kamen ums Leben.
Kandahar. Die radikal-islamischen Taliban haben sich zu der jüngsten Anschlagsserie in der afghanischen Stadt Kandahar bekannt. Die Selbstmordanschläge seien als Warnung an die ausländischen Truppen gerichtet, teilten die Aufständischen am Samstag auf ihrer Internetseite mit. Bei den Attentaten seien „zahlreiche Feinde der Gotteskrieger“ getötet worden. Die US-Streitkräfte haben noch für dieses Jahr eine Offensive in der Provinz Kandahar angekündigt und den Einsatz als möglicherweise entscheidende Schlacht gegen die Taliban bezeichnet. Kandahar ist die zweitgrößte Stadt Afghanistans und war der Hauptsitz der Taliban bis zu ihrem Sturz 2001. Die Region gilt daher immer noch als eine Hochburg der Aufständischen.
Bei der Anschlagsserie in Kandahar wurden nach Angaben der Provinzregierung 30 Menschen getötet und mehr als 50 verletzt. Unter den Anschlagsopfern seien auch zahlreiche Zivilisten und Polizeibeamte, sagte der Chefarzt des größten Krankenhauses in Kandahar. Die größte Detonation ereignete sich nach Angaben der Provinzregierung nach Einbruch der Dunkelheit nahe des streng bewachten Gefängnises von Kandahar. Ein weiterer Anschlag zielte auf das Gebäude des Polizeichefs. Ein dritter Attentäter sprengte sich nahe der Residenz des Provinzchefs Ahmad Wali Karsai in die Luft, einem Halbbruder von Präsident Hamid Karsai.