Berlin. Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hat den 54-jährigen Brigadegeneral Henning Hars in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Einen entsprechenden Bericht des Berliner "Tagesspiegels" bestätigte ein Sprecher des Ministeriums.
Wie die Zeitung berichtet, hatte Hars nach der Entlassung des Generalinspekteurs Wolfgang Schneiderhan im Zuge der Kundus-Affäre im vergangenen Herbst einen Brief an Guttenberg geschrieben. Darin habe er nach den Gründen für die Entlassung Schneiderhans und nach der Einschätzung des Ministers zum Bombardement von Kundus gefragt. Dieses hatte Guttenberg zunächst als militärisch angemessen und später als unangemessen eingestuft. Hars habe auf den Brief keine Antwort erhalten.
Jetzt machte Guttenberg von seinem Recht Gebrauch und versetzte Hars nach Paragraf 50 des Soldatengesetzes ohne Angabe von Gründen in den einstweiligen Ruhestand. Hars verwies auf seine Verschwiegenheitspflicht, gegen die zu verstoßen ihn seine Pensionsansprüche kosten würde, und kommentierte den Vorgang nicht. Der Brigadegeneral war Sekretär in der Weizsäcker-Kommission zur Reform der Bundeswehr. Als nächste Station war für Hars ein viermonatiger Einsatz im Kosovo geplant. Danach sei er als Direktor für den Bereich Lehre an der Führungsakademie in Hamburg vorgesehen gewesen.