Die Traumstrände der Welt drohen unterzugehen, wenn die Ozeane weiter ansteigen. Eineinhalb Grad entscheiden über Leben oder Tod.
New York. Die Malediven, Trinidad und Tobago, Tahiti und Vanuatu schmücken jeden Reisekatalog – noch. Denn die Inselreiche haben ein gemeinsames, ein globales Problem: Ihnen steht das Wasser bis zum Hals. Der Klimawandel lässt die Ozeane weiter ansteigen.
Einen Tag vor dem Umweltgipfel in New York haben deshalb die kleinen Inselstaaten der Welt ihr Recht auf Überleben eingefordert. Die 42 Mitgliedsländer der Allianz der Inselstaaten (AOSIS) meinen: Die Temperatur dürfe auf keinen Fall um mehr als 1,5 Grad Celsius steigen. Je höher die Temperatur steige, desto größer werde für kleine Inseln die Gefahr, von den Meereswellen einfach weggespült zu werden.
Auf Einladung der Vereinten Nationen beraten an diesem Dienstag die Vertreter von mehr als hundert Ländern in New York über gemeinsame Maßnahmen im Kampf gegen den Klimawandel. Der Klimagipfel soll die Weichen für Kopenhagen stellen, wo im Dezember ein Nachfolgeabkommen für das auslaufende Kyoto-Protokoll gefunden werden soll.
Die Inselstaaten glauben, dass der von den Industrieländern bislang zugesagte Abbau der CO2-Emissionen auf einen weltweiten Temperaturanstieg von 3 Grad hinauslaufe. „Unsere Bevölkerung leidet schon jetzt unter verheerenden Auswirkungen der Klimaerwärmung“, sagte der maledivische Präsident Mohamed Nasheed und nannte die Erosion von Küstengebieten, das Verschwinden von Korallen, die Versalzung des Trinkwassers sowie Überschwemmungen und Wirbelstürme.
Die Umweltorganisation Greenpeace appellierte an die Verantwortlichen, die stockenden Gespräche für das Kyoto- Nachfolgeprotokoll wieder in Gang zu bringen. „Es ist Zeit, die Stellungen zu räumen, die Wissenschaft zu akzeptieren und gemeinsam das Notwendige zu tun, um die Welt vor dem Absturz ins Klimachaos zu bewahren“, sagte Martin Kaiser von Greenpeace International.
Die Vereinten Nationen haben unterdessen ihr Ziel erreicht, als Beitrag für den Klimaschutz für jeden der sieben Milliarden Menschen auf der Erde einen Baum anzupflanzen. Nachdem China 2,6 Milliarden zusätzliche Bäume angepflanzt habe, sei die Zahl der Pflanzungen im Rahmen der Uno-Aktion „Für eine Milliarde Bäume“ weltweit auf 7,3 Milliarden Bäume gestiegen, erklärte das Uno-Umweltprogramm Unep. Die Beteiligung von 167 Ländern an der Klimaschutz-Aktion sei ein „außergewöhnliches Zeichen der Verbundenheit mit diesem Ziel weltweit“, sagte Unep-Chef Achim Steiner.
Hintergrund:< AOSIS: Allianz der kleinen Inselstaaten