Im Zuge der Finanzkrise bereitet nun auch Großbritannien Branchenkreisen zufolge staatliche Hilfen für die Banken...
London. Im Zuge der Finanzkrise bereitet nun auch Großbritannien Branchenkreisen zufolge staatliche Hilfen für die Banken vor.
Die Regierung wolle in den nächsten Tagen mit den führenden Banken des Landes über Rekapitalisierungsmaßnahmen beraten, sagte eine mit den Verhandlungen vertraute Person gestern. Ein erstes Gespräch zwischen dem Schatzkanzler und den großen Banken habe es bereits in der Nacht zum Montag gegeben. Weiter hieß es, bei den Beratungen gehe es darum, welche Anteile die Regierung erhalten würde, sollte sie den Banken mit Steuergeldern unter die Arme greifen. Die Großbank Barclays dementierte, die Regierung um Finanzhilfen gebeten zu haben, HBOS tat dies ebenso. Die Royal Bank of Scotland lehnte dies ebenfalls ab. Die Aussichten für 2009 seien zwar eine Herausforderung, sagte Vorstandschef Fred Goodwin. Die Bank habe aber die operative Stärke, um dem entgegenzutreten.
Nach Medienberichten wollten die Banken um jeweils 15 Millionen Pfund (rund 19 Millionen Euro) bitten. Aktien britischer Banken erlitten wegen dieser Berichte heftige Kursverluste. Die Aktien der Royal Bank of Scotland gehörten mit einem Minus von mehr als 33 Prozent zu den größten Verlierern. Die Aktien von Barclays verloren im Nachmittagshandel mehr als zwölf Prozent, die von HBOS knapp 29 Prozent.
Es wurde gestern in britischen Finanzkreisen erwartet, dass die Bank of England morgen ihren Leitzins senkt.