Die Türkei zeigt derzeit recht exemplarisch, welche unappetitlichen Konflikte sich die EU im Falle eines türkischen Beitritts ins Haus holt: Über der islamischen Regierungspartei AKP schwebt ein Verbotsverfahren, das Militär droht kaum verhohlen mit Putsch, Attentäter greifen das US-Konsulat in Istanbul an, die Armee marschiert im Nordirak ein, und PKK-Kämpfer entführen deutsche Touristen. Ein Krisen-GAU.
So robust die Türkei auch ist, eine schnelle Rückkehr zu Stabilität ist kaum absehbar. Umso mehr versucht die PKK, die Situation für sich auszunutzen und die Lage weiter zu destabilisieren. Damit bringt sie sich allerdings nicht nur bei der überwiegenden, friedliebenden kurdischen Minderheit in der Türkei in Misskredit, sondern auch bei den allermeisten der 500 000 Kurden, die in Deutschland leben. Längst ist klar, dass es sich bei der PKK nicht um Helden handelt, die um einen eigenen Staat kämpfen, sondern schlicht um Terroristen. Und Terror ist kein Mittel der Politik.