Bei Hofe streng verboten, aber Elizabeth II. war entzückt. US-First-Lady Michelle Obama drückte die Königin im Buckingham Palace. Beide witzelten über ihren Größenunterschied, Prinz Philip machte Scherze über den britischen Premier. Barack Obama schenkte der Queen außerdem einen iPod mit Broadway-Titeln. Sehen Sie Bilder von der Europareise der Obamas. Bilder vom G20 Gipfel.
London. Man könnte sagen, es wäre ein Skandal, ein Tabubruch, eine historische Geste. Dabei ist es das Normalste auf der Welt: Die amerikanische Präsidentengattin Michelle Obama hat die Queen umarmt. Das war ein Verstoß gegen das königliche Protokoll. Es ist strengstens untersagt, die Königin von sich aus zu berühren.
Aber von wegen "not amused": Elizabeth II. hatte auch nichts dagegen, dass Barack Obamas Frau ihren linken Arm um ihre Schulter legte. Die 82-jährige Monarchin nahm die freundschaftliche Geste gelassen hin und legte ihren Arm um die First Lady.
Wie britische Medien berichteten, hatten sich die beiden Damen auf dem Empfang mit den Staats- und Regierungschefs der mächtigsten Industrieländer der Welt über ihre Größenunterschiede unterhalten. Michelle Obama hat der Besuch im Palast gefallen: "Ich fand unser Treffen sehr schön", sagte sie.
Derweil war auch Prinz Philip, der Ehemann der Königin, beim Besuch der Obamas wie üblich zu Scherzen aufgelegt. Nachdem der US-Präsident über seine Reihe von Gesprächen mit dem russischen und chinesischen Präsidenten sowie mit dem britischen Premierminister und dem britischen Oppositionsführer gewitzelt hatte, sagte der 87-jährige Prinzengemahl lachend: "Können Sie die denn unterscheiden?"
Bei seiner privaten Unterredung mit der Queen am Rande des G-20-Gipfels hat US-Präsident Barack Obama Elizabeth II. einen iPod mit 40 Songs aus populären Broadway-Produktionen geschenkt. Außerdem bekam die englische Königin von Obama noch ein seltenes Buch mit Liedern der Komponisten Richard Rodgers und Lorenz Hart.
Zu den Titeln auf dem iPod zählen "You’ll Never Walk Alone" (Jan Clayton, aus "Carousel"), der Lieblingshit der Fans des FC St. Pauli, "Annie Get Your Gun", "Diamonds Are a Girl’s Best Friend", "Getting to Know You" aus "The King and I", und sogar "Aquarius" aus dem Hippie-Musical "Hair". Es wird vermutlich nicht lange dauern, bis eine Heerschar von Küchenpsychologen die Bedeutung dieser Songs und dieses Geschenks entschlüsselt haben.