Elizabeth II. lässt die Obamas sogar im Buckingham Palace übernachten. Die Aschewolke änderte Obamas Flugplan.
London. In Irland besuchte er die Heimat seines Ur-Ur-Urgroßvaters, trank ein Guinness in einem Pub, in London gab er sich royal. Mit einer Charme-Offensive setzt US-Präsident Barack Obama seine Europa-Tournee fort. Er wurde am Dienstag von Queen Elizabeth II. im Buckingham Palast empfangen. Die Monarchin wollte mit Obama und seiner Ehefrau Michelle sowie mit Prinz Charles und dessen Gattin Camilla zu Mittag essen. Obama war im Garten des Palastes mit militärischen Ehren empfangen worden. Gemeinsam mit Prinz Philip, dem Ehemann der Queen, schritt er eine Ehrenformation der Scots Guards ab. Die Wachsoldaten waren in traditionellen roten Uniformröcken und Bärenfellmützen angetreten. Aus Geschützen wurden 41 Salutschüsse abgefeuert. Die Staatsgäste aus den USA waren zuvor bereits hinter verschlossenen Türen mit dem Enkel der Queen, Prinz William und seiner frisch angetrauten Gattin Kate zusammengetroffen.
Für den Abend lädt die Queen zu einem Staatsbankett in den Buckingham Palast, wo das Präsidentenpaar auch übernachten wird. Obama wird gemeinsam mit der Queen am Nachmittag eine Ausstellung in der Königlichen Kunstsammlung besuchen und in der Krönungskirche Westminster Abbey einen Kranz niederlegen. Politische Gespräche mit der britischen Regierung wird Obama erst am Mittwoch führen. Dann ist auch eine wegweisende Rede vor beiden Kammern des britischen Parlaments geplant. Am Donnerstag reist Obama zum G8-Gipfel ins französische Seebad Deauville weiter. Es ist erst der dritte Staatsbesuch eines amerikanischen Präsidenten in Großbritannien seit 100 Jahren.
Wegen der Aschewolke des isländischen Vulkans Grimsvötn hatten die Obamas Dublin bereits am Montagabend verlassen. Beobachter haben erklärt, Elizabeth habe die Obamas bei einem ersten Treffen in London 2009 auf Anhieb gemocht. Damals hatte Michelle Obama für einen kleinen Skandal gesorgt , weil sie den Arm um die Queen gelegt hatte. Diese hatte jedoch die Geste der Zuneigung erwidert . Das Berühren der Königin ist mehr als bloß ein Fauxpas, es gilt als absolut verboten. (dpa/dapd)