In einem offenen Brief fordert der französische Philosoph Bernard-Henri Lévy Staatspräsident François Hollande zum Einschreiten in Syrien auf.
Frankfurt/Main. Der französische Aktivist und Philosoph Bernard-Henri Lévy hat in einem offenen Brief den neuen französischen Präsidenten François Hollande eindringlich aufgefordert, angesichts des immer schrecklicheren Blutvergießens in Syrien die Initiative zu ergreifen. Das Schreiben wurde am Mittwoch in mehreren internationalen Medien veröffentlich, darunter auch in der US-Online-Zeitung "Huffington Post“. Im folgenden eine Dokumentation des Briefs in einer Übersetzung aus dem Englischen in Auszügen.
"Jetzt, da es an mir ist, will ich Ihnen eine direkte Frage stellen:
Wird Frankreich dasselbe für Hula und Homs tun, was es für Bengasi und Misrata getan hat?
Werden Sie Ihre erhebliche persönliche Glaubwürdigkeit und die unseres Landes dazu nutzen, sich erneut an unsere Verbündeten von damals zu wenden und mit ihnen, mit Großbritannien, den USA, der Arabischen Liga und der Türkei, eine Strategie entwerfen, die über die (...) 'unerschütterliche Unterstützung für die Annan-Mission' hinaus geht?
(...)
“Ich weiß, Herr Präsident, Sie müssen sich um andere dringende Dinge kümmern, andere Tagesordnungspunkte, Verpflichtungen, die sie eingegangenen sind und die Sie einhalten müssen.
Aber was war das Dringendste – nach Afghanistan zu reisen und den erwarteten Rückzug unserer Soldaten vorzubereiten oder in Syrien die Initiative zu ergreifen?
Was ist das Wichtigste – eine Gehaltskürzung ihrer Minister bekannt zu geben und das Einfrieren der Benzinpreise oder beim Sicherheitsrat eine Resolution einzubringen, die die Bombardierung schussbereiter Panzer an den Stadträndern autorisiert?
Stellen Sie die deutsch-französische Bindung sicher, lassen Sie Angela Merkel Sie besser kennenlernen, retten Sie den Euro, das sind wichtige Verpflichtungen – aber ein Volk zu retten? Und inwieweit halten Sie die dramatischen Ereignisse in Griechenland davon ab, wie Ihr Vorgänger den Telefonhörer abzunehmen, um Ihre russischen und chinesischen Amtskollegen davon zu überzeugen, dass deren blinde Unterstützung des syrischen Staatsterrorismus' sie entehrt und schwächt?„
(...)
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“Sie schienen im Besonderen die Einstellung zu teilen, dass Assad nicht stärker ist als Gaddafi es einmal war – und dass in Wirklichkeit seine Macht von unserer Enthaltung, unserer Laisser-Faire-Einstellung, unserer Feigheit abhängt.
Das war einer der Gründe, weswegen ich für Sie gestimmt habe.
Ich hoffe, ich habe mich nicht getäuscht.
Wie einer der maskierten syrischen Kämpfer sagte: Wir sollten uns nicht vor diesem Papiertiger fürchten"
Mit Material von dapd