Der Konservative will zusammen mit den Liberalen eine Koalition bilden. Es stünden schwere Zeiten und Entscheidungen bevor, sagte er.
London. Großbritannien bekommt erstmals seit Jahrzehnten eine Koalitionsregierung. Queen Elizabeth II. ernannte den Konservativen David Cameron zum Nachfolger des kurz zuvor zurückgetretenen Labour-Premiers Gordon Brown . Cameron kündigte am Dienstagabend vor der Downing Street Nummer 10 an, zusammen mit den Liberaldemokraten und deren Chef Nick Clegg eine Koalition zu bilden. Es stünden nun schwere Zeiten und schwere Entscheidungen bevor, sagte er an der Seite seiner Frau Samantha.
Brown hatte bereits am Montag seinen Rückzug als Parteichef angekündigt. Dienstagnachmittag wurde bekannt, dass die Koalitionsverhandlungen zwischen Labour und den Liberaldemokraten gescheitert waren. Aus seinem Umfeld hieß es, er werde seine politische Karriere ganz beenden. Bei der Unterhauswahl am Donnerstag hatte Labour das schlechteste Ergebnis seit Jahrzehnten eingefahren. „Ich wünsche dem neuen Premierminister alles Gute, wenn er wichtige Entscheidungen für die Zukunft fällt“, sagte Brown. Er habe den Job geliebt.
Bundeskanzlerin Angela Merkel telefonierte am späten Dienstagabend mit dem neuen britischen Premierminister David Cameron und sprach mit ihm über die angespannte Lage der Weltwirtschaft. Das teilte das Büro des britischen Regierungschefs mit. Details der Unterredung wurden nicht genannt. Zuvor hatte schon US-Präsident Barack Obama mit Cameron telefoniert.