Berlin. Die CSU wählt Alexander Dobrindt zu ihrem Spitzenkandidaten. Doch im Rampenlicht steht mal wieder jemand anderes: Markus Söder.
Immer wieder Markus Söder: Der bayerische Ministerpräsident macht es Kanzlerkandidat Friedrich Merz zunehmend schwer. Der soll nicht mit den Grünen koalieren und, eigentlich egal mit wem nach der Neuwahl 2025 regiert wird, die Union sollte keine großen inhaltlichen Zugeständnisse machen. „Wir dürfen nicht wohlfeile Kompromisse anbieten, wir müssen grundlegend an die Dinge rangehen.“ Das sagte Bayerns Ministerpräsident bei einer CSU-Delegiertenversammlung in München. Die Union müsse in Deutschland etwas ändern. „Tun wir es nicht, werden es irgendwann andere tun. Anti-Demokraten haben einen langen Atem, sie stehen vor der Tür.“
Bei der Delegiertenversammlung wählte die CSU wie schon 2021 ihren Landesgruppenchef im Bundestag, Alexander Dobrindt, zum Spitzenkandidat für die Bundestagswahl 2025. Er erhielt 93 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen. Im Rampenlicht stand aber natürlich auch Söder.
Name | Markus Thomas Theodor Söder |
Geburtsdatum | 5. Januar 1967 |
Amt | Ministerpräsident (Bayern) |
Partei | CSU |
Parteimitglied seit | 1983 |
Familienstand | Verheiratet, vier Kinder |
Größe | 1,94 Meter |
Wohnort | Nürnberg |
Markus Söder: „Natürlich ist die AfD der Feind, aber die Grünen ...“
Gut zwei Monate vor der Wahl rief er die Union zu einem grundlegenden Regierungs- und Richtungswechsel in Deutschland auf. Nach dunklen Jahren der Ampel-Koalition gebe es eine Chance auf einen Neuanfang. „Deutschland muss wieder in Ordnung gebracht werden.“
Mit Blick auf mögliche Regierungsbündnisse nach der Wahl hält Söder an seiner klaren Ablehnung von Schwarz-Grün fest. Die Debatte über Schwarz-Grün schade der Union, weil sie die Menschen verwirre, sagte er in seiner knapp einstündigen Rede. „Ich kann nur sagen, natürlich ist die AfD der Feind, aber die Grünen brauchen wir nicht in der Regierung.“ Aber auch die SPD werde ein „dicker Brocken“, weil etwa das Bürgergeld abgeschafft werden müsse. Da bleibt wenig Spielraum für Friedrich Merz. Doch der wird am Ende eine Koalition mitverhandeln und Zugeständnisse an Koalitionspartner machen müssen – getrieben von Söder. lro/dpa
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