Seoul/Berlin. Im Zusammenhang mit der Ausrufung des Kriegsrechts war Kim Yong Hyun festgenommen worden. Nun unternahm er einen Selbstmordversuch.
Der nach der kurzzeitigen Ausrufung des Kriegsrechts zurückgetretene und inzwischen inhaftierte südkoreanische Verteidigungsminister Kim Yong Hyun soll im Gefängnis versucht haben, sich das Leben zu nehmen. Das sagte ein hochrangiger Vertreter der Strafvollzugsbehörde bei einer Anhörung im südkoreanischen Parlament. Demnach wurde Kim nun in einer Isolationszelle untergebracht und sei bei guter Gesundheit.
Am Dienstag war gegen den Ex-Verteidigungsminister ein Haftbefehl erlassen worden. Ihm würden unter anderem „Ausübung hoheitlicher Pflichten während eines Aufstands“ und „Amtsmissbrauch zur Behinderung der Ausübung von Rechten“ zur Last gelegt, teile das zuständige Gericht mit.
Kim war bereits am Sonntag festgenommen worden. Er soll Südkoreas Präsidenten Yoon Suk Yeol die Verhängung des Kriegsrechts empfohlen haben und trat am Donnerstag als Verteidigungsminister zurück. Am Dienstag wurden dann auch der Generalkommissar der Nationalen Polizeibehörde sowie der Chef der Stadtpolizei von Seoul verhaftet.
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Verhängung des Kriegsrechts: Büro von Präsident Yoon Suk Yeol durchsucht
Im Zuge der Ermittlungen ist zudem das Büro von Präsident Yoon durchsucht worden. „Die Sonderermittlungsgruppe hat eine Razzia im Präsidialamt, in der Nationalen Polizeibehörde, in der Seouler Stadtpolizei und im Sicherheitsdienst der Nationalversammlung durchgeführt“, hieß es von der zuständigen Abteilung der südkoreanischen Polizei. Yoon war zuvor bereits mit einem Ausreiseverbot belegt worden.
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Am Dienstag vergangener Woche hatte Yoon überraschend das Kriegsrecht in Südkorea verhängt und der Opposition eine angebliche Zusammenarbeit mit Nordkorea und „staatsfeindliche Aktivitäten“ vorgeworfen. Das Parlament machte jedoch kurz danach in einer dramatischen Sitzung von seinem Vetorecht gegen die Maßnahme Gebrauch, woraufhin der Präsident das Kriegsrecht nach wenigen Stunden wieder aufhob. Soldaten versuchten unterdessen das Parlament zu stürmen und die entsprechende Abstimmung zu verhindern.
Yoons drastisches Vorgehen hatte Massenproteste ausgelöst. Am Samstag scheiterte im südkoreanischen Parlament ein Antrag auf eine Absetzung des Präsidenten. Die DP kündigte am Sonntag einen erneuten Anlauf für ein Amtsenthebungsverfahren an. Yoons PPP erklärte am Dienstag, sie bereite einen „Fahrplan zum Rücktritt“ des Präsidenten vor, demzufolge dieser im Februar oder März zurücktreten könnte und danach Neuwahlen stattfinden könnten.
Anmerkung der Redaktion:
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