Berlin. Mit 34 an die Parteispitze? Felix Banaszak bewirbt sich um den Grünen-Vorsitz. Ein Bezugspunkt für seine Politik ist sein Großvater.
Der Name von Felix Banaszak war einer der ersten, der in die Schockstarre hinein genannt wurde, als am Mittwoch Ricarda Lang und Omid Nouripour überraschend ihren Rücktritt vom Grünen-Parteivorsitz erklärten. Und je länger Banaszak selbst schwieg, umso lauter wurden die Gerüchte.
Am Freitag machte der 34-Jährige es dann offiziell: Gemeinsam mit Franziska Brantner, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, bewirbt er sich um die Nachfolge von Lang und Nouripour als Parteivorsitzender.
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Banaszak, der für den Wahlkreis Duisburg II im Bundestag sitzt, beschreibt sich selbst als „Kind des Ruhrgebiets“. Fürs Studium (Sozial- und Kulturanthropologie und Politikwissenschaft) ging er nach Berlin, kehrte aber bald danach zurück nach Duisburg. Die Themen der Region – die Umbrüche, der Strukturwandel, die Zukunft der Industrie – sind auch seine politischen Themen. Obwohl erst seit 2021 im Bundestag, ist er parlamentarischer Berichterstatter der Partei für Industriepolitik und Energiewirtschaft – Themen, die zentral sind für den Umbau hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft. Sein Bezugspunkt, sagt Banaszak selbst, ist dabei sein Großvater, der auf Kokerei Thyssen 4/8 gearbeitet habe.
Banaszak ist politisch in der Grünen Jugend groß geworden
Der Duisburger ist aber nicht nur ein Kind des Ruhrgebiets, sondern ein Gewächs der Grünen Jugend – jener Parteinachwuchsorganisation, deren Vorstand sich in dieser Woche unter großer Aufmerksamkeit von der Mutterpartei lossagte. Er trat dem Verband nach seinem Abitur 2009 bei, 2013 wurde er Bundessprecher.
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Für seine Kandidatur wirbt er aber mit einer anderen Station seiner politischen Laufbahn: Dem Landesvorsitz der Grünen in NRW, einem großen und einflussreichen Landesverband der Partei. Als er das Amt Anfang 2018 übernahm, sei die Lage „nicht rosig“ gewesen, schreibt er in der Ankündigung seiner Kandidatur auf Instagram. Was übersetzt bedeutet, dass die Grünen damals in NRW knapp unter 10 Prozent in den Umfragen lagen. Bei der Landtagswahl 2022 holten sie dann 18,2 Prozent, fast 12 Prozent mehr als fünf Jahre zuvor. Das Ergebnis harter Arbeit sei das gewesen – „und um eine solche harte Arbeit geht es jetzt auch“.
Mit Franziska Brantner verbindet ihn der wirtschaftspolitische Fokus seiner Arbeit. Gleichzeitig bildet er als Mitglied der Parteilinken ein Gegenwicht zu ihr als Vertreterin der Realos. Banaszak ist verheiratet und seit November 2022 Vater einer Tochter.
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