Paris/Berlin. Der gesuchte Abdelhamid Abaaoud wurde doch bei den Razzien in Saint Denis getötet. Die Ereignisse des Tages.
Der mutmaßliche Drahtzieher der Pariser Attentate ist tot. Abdelhamid Abaaoud wurde bei den Razzien im Stadtteil Saint Denis getötet. Das teilte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Nach den Terroranschlägen von Paris verschärft Frankreich seine Sicherheitsgesetze. Die Nationalversammlung hat unter anderem darüber beraten, den Ausnahmezustand in Frankreich über den 26. November hinaus um drei Monate zu verlängern.
Nach dem Terroralarm in Hannover ermittelt nun der Generalbundesanwalt in Karlsruhe. Im Kampf gegen Terroristen hat die Polizei im Großraum Brüssel wieder mehrere Häuser durchsucht.
Am Mittwoch hatte die französische Polizei womöglich einen weiteren Terroranschlag verhindert. Bei einem dramatischen, von heftigen Schusswechseln begleiteten Anti-Terror-Einsatz in der Nähe von Paris nahmen Spezialkräfte am Mittwoch sieben Verdächtige fest. Mindestens zwei weitere Terrorverdächtige kamen ums Leben.
Die Ereignisse des Tages zum Nachlesen:
22.40 Uhr: Homeland Security, das US-Ministerium für Heimatschutz, hat im Mai in einem Bericht vor dem mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge von Paris gewarnt. Der achtseitige, nicht vertraulich gestempelte Bericht analysiert die Folgen aus einem im Januar im belgischen Verviers vereitelten Anschlag. Überschrift: „Künftige IS-Operationen im Westen könnten dem unterbundenen belgischen Plot ähneln“. Er entstand in Zusammenarbeit mit dem FBI und dem nationalen Anti-Terror-Zentrum. Bild.de zitierte am Donnerstag aus dem Bericht. Zuvor hatten Fox, CNN und die „Daily Mail“ darüber berichtet.
Im Januar erschossen Sondereinsatzkräfte im belgischen Verviers zwei mutmaßliche Dschihadisten. Abaaoud sei Kopf dieser Zelle gewesen, heißt es in dem Bericht. Er habe sie von Athen aus gesteuert und sich frei durch Europa bewegt. örtlich schreibt Homeland Security, zwar habe die Gruppe von Verviers wohl Anschläge in Belgien geplant. Bei den Ermittlungen über ihre Aktivitäten seien aber mehrere europäische Länder aufgetaucht, darunter Griechenland, Spanien, die Niederlande - und Frankreich.
22.14 Uhr: Die US-Sicherheitsbehörden haben nach Angaben von FBI-Direktor James Comey keine glaubwürdigen Hinweise auf Anschlagspläne wie in Paris. Zudem sei nichts über eine Verbindung der Extremisten in die USA bekannt.
21.47 Uhr: Die schwedischen Behörden nehmen nach offiziellen Angaben einen Mann fest, der einen Anschlag in dem skandinavischen Land geplant haben soll. Die Sicherheitspolizei bestätigt damit einen Bericht der Nachrichtenagentur TT.
20.06 Uhr: Frankreichs Ministerpräsident Manuel Valls warnt vor möglicherweise weiter aktiven Zellen von Attentätern. Man wisse nicht, ob es noch weitere aktive Gruppen oder Personen aus dem Umfeld der Attentäter von Paris gebe, sagt Valls.
17.39 Uhr: In Belgien hat die Polizei bei Antiterror-Razzien im Großraum Brüssel neun Verdächtige zu Verhören mitgenommen. Das teilt die Staatsanwaltschaft in Brüssel mit. Die belgische Nachrichtenagentur Belga sprach von neun Festnahmen. Laut Staatsanwaltschaft standen die Hausdurchsuchungen im Zusammenhang mit dem Pariser Selbstmordattentäter Bilal Hadfi, der in Belgien lebte. So wurden Häuser von dessen Freunden und Familienangehörigen durchsucht. Die Untersuchung gegen Hadfi habe bereits Anfang 2015 begonnen, als dieser nach Syrien ausgereist war. Erst am Freitag solle über das weitere Vorgehen gegen diese Personen entschieden werden, eine sei bereits festgenommen worden. Die Aktionen fanden in den Brüsseler Bezirken Molenbeek, Uccle, Jette und Laeken statt.
17.11 Uhr: US-Präsident Barack Obama und Frankreichs Präsident Francois Hollande beraten über die jüngsten Ermittlungsergebnisse. In einem Telefonat hätten beide zudem die Entschlossenheit bekräftigt, den IS zu vernichten, teilt das US-Präsidialamt mit.
16:57 Uhr: Die Terrorangst greift nach den Anschlägen in Paris einer Umfrage zufolge auch in Deutschland um sich. 59 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass es in den nächsten Monaten auch hierzulande Anschläge des Islamischen Staates (IS) geben wird, wie eine repräsentative Umfrage für die Sat.1-Sondersendung "AKTE" ergab. 61 Prozent gaben an, sie fühlten sich unsicherer als vor den Pariser Attentaten. Fast jeder zweite Befragte befürwortet eine deutsche Beteiligung an Militäreinsätzen gegen den IS - Männer eher als Frauen. Für Grenzkontrollen von jedem Fahrzeug und jeder Person sprachen sich sogar 69 Prozent aus. Das Meinungsforschungsinstitut YouGov hatte im Auftrag von ProSiebenSat.1 Media insgesamt 1036 Menschen befragt.
16.52 Uhr: Die muslimische Gemeinde in Paris hat ihre für Freitag geplante Kundgebung gegen den Terror aus Sicherheitsgründen kurzfristig abgesagt. Die unerlässlichen Bedingungen für die Sicherheit der Veranstaltung seien nicht erfüllt, erklärte die Große Moschee am Donnerstag laut einer Meldung der Nachrichtenagentur AFP. Der Entscheidung seien Gespräche mit der Polizei vorausgegangen. Die Kundgebung zur Zeit des Freitagsgebets sollte unter dem Motto stehen „Wir alle sind Paris“ und sich auch gegen eine Gleichsetzung von Islam und islamistischem Terrorismus wenden. An der Kundgebung wollte auch die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo teilnehmen.
16.51 Uhr: Die französische Fluggesellschaft Air France verzeichnet Unternehmenskreisen zufolge nach den Anschlägen etwas weniger Buchungen. Es sei aber noch zu früh zu beurteilen, wie groß die Auswirkungen der Pariser Attentate seien.
16.33 Uhr: Die belgische Staatsanwaltschaft gibt bekannt, dass die Polizei bei sechs Razzien in Brüssel sieben Personen festgenommen hat. Unabhängig von der Aktion seien zwei weitere Personen festgesetzt worden, die verdächtigt würden, mit den Attacken von Paris im Zusammenhang zu stehen.
15.47 Uhr: In der Slowakei sind seit den Terroranschlägen von Paris 20 Ausländer festgenommen worden. Bei vier von ihnen seien Terrorismusverbindungen nicht völlig auszuschließen, teilte der slowakische Innenminister Robert Kalinak am Donnerstag in Bratislava mit. Die Behörden des Landes hätten sofort nach den Anschlägen in Frankreich ihre Sicherheitsmaßnahmen verschärft, unter anderem auch, um mögliche Kontakte von Terroristen zu in der Slowakei lebenden Personen festzustellen.
15.13 Uhr: Wegen zweier verdächtiger Gepäckstücke ist die Eingangshalle des Frankfurter Hauptbahnhofs am Donnerstagmittag vorübergehend gesperrt worden. Nach gut einer halben Stunde gab es aber Entwarnung, wie die Bundespolizei mitteilte. Der Zugverkehr war von der Sperrung nicht betroffen, auch U- und S-Bahnen fuhren weiter. Zuvor hatte hessenschau.de über die Sperrung berichtet. Aufmerksame Reisende hatten laut Polizei ein herrenlose Aktentasche und einen abgestellten Rucksack gemeldet. Der Eigentümer der Aktentasche habe sich aber bald gemeldet, und in dem Rucksack sei nichts Verdächtiges gefunden worden, sagte ein Sprecher.
15.11 Uhr: Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve zufolge spielte Abdelhamid Abaaoud eine zentrale Rolle bei den Anschlägen in Paris. Er könnte zudem in den vereitelten Angriff auf den Thalys-Zug Ende August im belgisch-französischen Grenzgebiet und das geplante Attentat auf zwei Kirchen in Villejuif im Süden von Paris verwickelt gewesen sein.
14.24 Uhr: Der mutmaßlich Drahtzieher der Paris Anschläge, der bei einer Razzia in Paris am Mittwoch getötete Abdelhamid Abaaoud, hat sich nach einem Bericht von "Spiegel Online" mehrfach in Deutschland aufgehalten. Die Bundespolizei habe ihn unter anderem am 20. Januar 2014 am Flughafen Köln-Bonn kontrolliert, als er nach Istanbul habe fliegen wollen.
14.03 Uhr: Es sei unklar, ob sich der mutmaßliche Drahtzieher der Pariser Anschläge, Abdelhamid Abaaoud, selbst in die Luft gesprengt hat oder nicht, teilt die Staatsanwaltschaft mit. Bei dem siebenstündigen Polizeieinsatz in Saint-Denis hatte es zwei Tote gegeben, wie der zuständige Staatsanwalt François Molins am Mittwoch gesagt hatte. Die Umstände eines Todes schilderte er im Detail. Demnach sprengte sich mindestens ein Mensch in die Luft. Ein „von Einschlägen durchlöcherter Körper“ sei danach im Schutt des erstürmten Gebäudes gefunden worden. Die nun als Abaaoud identifizierte Leiche beschrieb die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit der gleichen Formulierung. Der Staatsanwalt ging am Mittwochabend davon aus, dass die Explosion durch eine Frau ausgelöst wurde, die ihren Sprengstoffweste zündete. Die zweite Tote beim Anti-Terror-Einsatz könnte damit diese Frau sein.
13.36 Uhr: Der mutmaßliche Drahtzieher der Anschläge von Paris, Abdelhamid Abaaoud, ist tot. Das teilte die französische Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Abaaoud sei bei der Razzia im Pariser Stadtteil Saint-Denis ums Leben gekommen. Dies sei durch Fingerabdrücke bestätigt worden. "Es war die Leiche, die wir in dem Gebäude gefunden haben", hieß es in der Erklärung der Staatsanwaltschaft. Sie sei von Kugeln durchsiebt gewesen.
13.27 Uhr: Die belgischen Behörden sind am Donnerstag wegen der Anschläge von Paris mit mehreren Razzien gegen mutmaßliche Islamisten vorgegangen. Die Polizei nahm nach Angaben der Staatsanwaltschaft bei sechs Durchsuchungen in Brüssel eine Person fest. Ministerpräsident Charles Michel kündigte an, man werde schärfer gegen Hassprediger vorgehen und die Befugnisse der Polizei erweitern.
13.13 Uhr: Nach dem Terroralarm in Hannover ermittelt nun der Generalbundesanwalt in Karlsruhe. Das sagte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft am Donnerstag und bestätigte Informationen von „bild.de“. „Wir haben die Ermittlungen übernommen“, sagte er. Es gehe um den Verdacht auf Bildung einer terroristischen Vereinigung. Zu weiteren Einzelheiten machte der Sprecher der Bundesanwaltschaft keine Angaben.
Das Fußball-Länderspiel Deutschland-Niederlande in Hannover war wegen Terroralarms am Dienstag abgesagt worden. Die Behörden hatten von einer Bedrohungslage gesprochen.
DFB-Testspiel gegen Niederlande abgesagt
12.56 Uhr: Die französische Nationalversammlung hat am Donnerstag die Verlängerung des Ausnahmezustands nach den Anschlägen von Paris auf drei Monate gebilligt. Die von der Regierung erbetene Maßnahme muss noch vom Senat verabschiedet werden, bevor sie in Kraft treten kann. Eine entsprechende Sitzung wird für Freitag erwartet.
Die Vollmachten erlauben es der Polizei unter anderem, Verdächtige leichter festzunehmen und Razzien auszuführen. Bei dem Angriff der Extremistenmiliz Islamischer Staat am Freitag vergangener Woche waren mindestens 129 Menschen getötet worden.
12.47 Uhr: BKA-Chef Holger Münch lehnt einen verstärkten Einsatz der Bundeswehr in Deutschland im Kampf gegen Terror ab. „Ich glaube, dass uns das aktuell nicht weiterhelfen würde“, sagte der Präsident des Bundeskriminalamts am Donnerstag bei der BKA-Herbsttagung in Mainz. „Das halte ich nicht für einen klugen Schritt.“ Die Polizei wisse auf Knopfdruck, was zu tun sei. Für die Bundeswehr sei auch mehr Koordinierungsbedarf notwendig.
12.36 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die internationale Gemeinschaft aufgerufen, im Kampf gegen den Terrorismus zusammenzuhalten. Nach einem Treffen mit ihrem österreichischen Kollegen Werner Faymann sprach Merkel am Donnerstag von einer „angespannten Zeit“. Sie versicherte Frankreich erneut, dass Deutschland nach den Anschlägen von Paris an seiner Seite stehe. Dazu, wie das konkret aussehen wird, sagte sie nichts.
Merkel erklärte: „Wir wissen, dies ist ein Anschlag auf unsere Grundwerte, unsere Art zu leben, auf die Freiheit.“ Europa und „die freiheitsliebenden Länder dieser Erde“ müssten nun in allen Bereichen zusammenstehen, um gemeinsam die Täter finden und die eigenen Werte zu schützen.
12.13 Uhr: Die EU-Innenminister wollen am Freitag beschließen, die Passkontrollen an den Außengrenzen des Schengen-Gebietes zu verschärfen. Das geht aus dem Entwurf des Abschlussdokuments ihrer Ratstagung hervor.
11.40 Uhr: Die Terrorangst greift nach den Anschlägen in Paris einer Umfrage zufolge auch in Deutschland um sich. 59 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass es in den nächsten Monaten auch hierzulande Anschläge des Islamischen Staates (IS) geben wird, wie eine repräsentative Umfrage für die Sat.1-Sondersendung „AKTE“ ergab. 61 Prozent gaben an, sie fühlten sich unsicherer als vor den Pariser Attentaten.
Fast jeder zweite Befragte befürwortet eine deutsche Beteiligung an Militäreinsätzen gegen den IS - Männer eher als Frauen. Für Grenzkontrollen von jedem Fahrzeug und jeder Person sprachen sich sogar 69 Prozent aus. Das Meinungsforschungsinstitut YouGov hatte im Auftrag von ProSiebenSat.1 Media insgesamt 1036 Menschen befragt.
11.19 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Frankreich der Solidarität Deutschlands nach den Anschlägen in Paris versichert. "Wir verweilen immer wieder in unseren Gedanken bei den Opfern, bei den Verletzten, bei den Angehörigen, und wir stehen in diesen Tagen eng an der Seite unserer französischen Freunde", sagte Merkel am Donnerstag beim Deutschen Handelskongress in Berlin. "Dieser Akt der Menschenverachtung, der zielt auf uns alle."
Neben dem Kampf gegen den Terrorismus stelle die Bewältigung der großen Zuwandererströme eine große Herausforderung dar, sagte Merkel. Schultern könne Deutschland das nur, weil das Land wirtschaftlich gut dastehe. "Wer allein aus wirtschaftlichen Gründen zu uns kommt, wird wieder in sein Heimatland zurückgehen müssen", betonte Merkel. Nötig seien ein wirksamer Schutz der EU-Außengrenzen und die dortige Registrierung von Flüchtlingen. Die vielfache illegale Einwanderung nach Europa müsse durch eine legale Praxis abgelöst werden.
10.48 Uhr: Französische Polizisten erhalten im Rahmen des Ausnahmezustandes das Recht, auch außerhalb des Dienstes ihre Schusswaffe zu tragen, um sich selbst und die Bürger an öffentlichen Plätzen schützen zu können. Das teilte ein Polizeisprecher mit.
10.39 Uhr: Der Chef von Europol, Rob Wainwright, warnt vor weiteren Anschlägen nach den Attentaten von Paris. Sie seien wahrscheinlich, sagte er.
10.28 Uhr: Bei einem Anti-Terror-Einsatz hat die Polizei im Brüsseler Stadtbezirk Molenbeek wieder mehrere Häuser durchsucht. Nach Informationen der belgischen Nachrichtenagentur Belga handelte es sich dabei um Häuser von Freunden und Familienangehörigen des gesuchten Selbstmordattentäters Bilal Hadfi.
Die Aktion steht nach Angaben der Staatsanwaltschaft nicht direkt mit den jüngsten Anschlägen in Paris in Zusammenhang. Die Untersuchung habe bereits Anfang 2015 begonnen, als Hadfi nach Syrien ausgereist war. Die Fahnder nahmen eine Person fest.
Der 20-jährige Bilal Hadfi war einer der Selbstmordattentäter von Paris. Er ist französischer Staatsangehöriger, der in Belgien lebte, und soll sich in Syrien dem IS angeschlossen haben.
10.25 Uhr: Dass Terroristen die Playstation 4 als Kommunikationsplattform für ihre Anschlagsplanung in Frankreich genutzt haben, hält der renommierte niedersächsische Kriminologe Christian Pfeiffer für plausibel. "Die Terroristen könnten sich als virtuelle Figuren in Onlinespielen wie 'World of Warcraft' an einem bestimmten Ort als Gruppe getroffen und die Anschläge in Paris geplant haben", sagte Pfeiffer dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Über Computerspiele zu kommunizieren, sei "clever", da dieser Austausch nur schwer von Sicherheitsbehörden und der Online-Community kontrolliert werden könne.
Spielergruppen hätten in Onlinespielen die Möglichkeit, sich von den übrigen Teams abzuschotten. Andere Gruppen seien oft abgelenkt und bekämen verdächtige Aktivitäten kaum mit. Das Spielen von gewaltverherrlichenden Computerspielen im Internet und auf Konsolen trage laut dem Kriminologen "zur Radikalisierung junger Muslime" bei und führe zur Enthemmung beim Töten.
09.50 Uhr: Frankreichs Ministerpräsident Manuel Valls hat davor gewarnt, dass Attentäter chemische Waffen einsetzen könnten. „Wir dürfen nichts ausschließen“, sagte Valls in der Nationalversammlung bei einer Debatte über eine Verlängerung des Ausnahmezustands.
09.30 Uhr: Belgiens Ministerpräsident Charles Michel kündigt die Bereitstellung von 400 Millionen Euro für die Terrorismusbekämpfung an. Außerdem sollen Gesetze gegen Hassprediger verschärft und aus Syrien heimkehrende IS-Kämpfer inhaftiert werden.
Österreichs Bundeskanzler Werner Faymann hält ein weiteres Zusammenrücken von Europa angesichts der Anschläge in Paris für nötig. Die Terroristen dürften die Europäer nicht einschüchtern, sagt Faymann in der ARD. Er betont, Flüchtlingspolitik und Terrorbekämpfung dürften nicht vermischt werden.
09.03 Uhr: Bei der Durchsuchung des Flugzeugs aus der polnischen Hauptstadt Warschau mit 161 Menschen an Bord wurde am Flughafen Burgas am Schwarzen Meer kein Sprengsatz gefunden. Das erklärte eine Sprecherin des Flughafens. Der Airport bleibe vorerst geschlossen.
08.15 Uhr: Auf dem Weg in den ägyptischen Urlaubsort Hourgada ist ein Flugzeug aus Warschau wegen eines Bombenverdachts in Bulgarien notgelandet. Ein polnischer Passagier habe während des Flugs darauf hingewiesen, dass eine Bombe an Bord sei. Die Maschine sei dann am Flughafen der Schwarzmeerstadt Burgas am Donnerstagmorgen sicher notgelandet, berichtete das bulgarische Staatsfernsehen. Welche Fluggesellschaft betroffen war, wurde nicht mitgeteilt.
Bulgarische Sicherheitskräfte kontrollierten das Flugzeug auf eine mögliche Bombe. Die polnischen Fluggäste seien aus der Maschine gebracht worden. Der Flughafen Burgas wurde geschlossen.
08.02 Uhr: Japan, eines der bislang sichersten Länder der Welt, will sich als Gastgeber des nächsten G7-Gipfels verstärkt vor Terrorismus schützen. Während Einsatzkräfte mit Anti-Terror-Übungen begonnen haben, bereitet die Regierung ein Expertenteam vor, das Informationen über den internationalen Terrorismus sammeln und auswerten soll.
Angesichts der Terroranschläge in Paris solle das künftig beim Außenministerium angesiedelte Gremium nicht erst wie geplant im April, sondern früher seine Arbeit aufnehmen, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Donnerstag. Vom 26. bis 27. Mai kommenden Jahres ist Japan Gastgeber des G7-Gipfels.
07.45 Uhr: Der aus Berlin stammende Islamist Denis Cuspert, früher Rapper in Kreuzberg unter dem Namen Deso Dogg, ist womöglich doch nicht tot. Das meldet der „Spiegel“ unter Berufung auf deutsche Sicherheitsbehörden. Cuspert kämpfte für den „Islamischen Staat“ (IS) in Syrien. Er verbreitete unter anderem Propaganda-Videos.
Mitte Oktober hatte das US-Verteidigungsministerium den Tod Cusperts bestätigt. Sein Pick-up soll am 16. Oktober, kurz vor seinem 40. Geburtstag, auf einer Landstraße in Syrien von einer Rakete getroffen worden sein. Laut „Spiegel“ soll es jedoch einen Telefonmitschnitt geben, der nach dem 16. Oktober abgefangen wurde, auf dem die Stimme Cusperts identifiziert wurde. Der Berliner IS-Kämpfer war in der Vergangenheit bereits mehrfach für tot erklärt worden. Cuspert wurde 1974 in West-Berlin geboren. Sein Vater stammt aus Ghana, seine Mutter aus Deutschland. Cuspert saß mehrfach im Gefängnis. Dort begann er zu rappen, nannte sich Deso Dogg. Deso ist die Abkürzung für Devil’s Son – Sohn des Teufels.
07.30 Uhr: Russland hat im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen einen Entwurf für eine Resolution zur Bekämpfung des sogenannten Islamischen Staats (IS) vorgelegt. Es handle sich um eine aktualisierte Version eines früheren Entwurfs, mit der auf die jüngsten Anschläge in Paris und auf ein russisches Passagierflugzeug reagiert werde, sagten Diplomaten. Auch Frankreichs UN-Botschafter Francois Delattre hat einen Resolutionsentwurf angekündigt. Dieser werde "kurz, stark und mit einem Fokus auf den Kampf gegen unseren gemeinsamen Feind" ausfallen. Den russischen Vorschlag bezeichnete er als "einen Beitrag, den wir sorgfältig studieren werden".
Diplomaten zufolge enthält der russische Entwurf immer noch eine umstrittene Passage, die dazu auffordert, dass Militäraktionen gegen den IS mit den Ländern koordiniert werden, in denen sie stattfinden. Dies würde etwa bedeuten, dass die USA ihre Luftangriffe in Syrien mit dessen Präsidenten Baschar al-Assad absprechen müssten. Großbritannien, das im Sicherheitsrat über ein Veto verfügt, hatte den ursprünglichen russischen Entwurf abgelehnt.
07.02 Uhr: Etwa 1000 Hamburger haben am Mittwoch ein Zeichen gegen Terrorismus gesetzt. Unter dem Motto "Nous sommes Paris" ("Wir sind Paris") fand eine Solidaritätskundgebung auf dem Domplatz statt.
06.40 Uhr: Frankreich drängt seine europäischen Partner nach den Anschlägen von Paris zu verschärften Passkontrollen bei der Ein- und Ausreise im Schengen-Raum. So solle eine unbemerkte Rückkehr von europäischen Islamisten aus Syrien erschwert werden, heißt es in einem Vorschlag, den Frankreich bei einem Krisentreffen der EU-Innenminister am Freitag vorlegen will. Die Nachrichtenagentur Reuters konnte diesen am Donnerstag einsehen.
Die Verabschiedung "effektiver, sicherer und dringender Maßnahmen zur besseren Kontrolle unserer externen Grenzen", sei wichtig, wird in dem Dokument gefordert. Außerdem wird auf die rasche Genehmigung einer EU-Datenbank mit Informationen über Flugreisende und schärfere Waffenkontrollen in Europa gedrungen.
Die französische Nationalversammlung berät am Donnerstag unter anderem darüber, den Ausnahmezustand in Frankreich über den 26. November hinaus um drei Monate zu verlängern. Während des Ausnahmezustands sollen Gruppierungen, die als „schwere Gefährdung der öffentlichen Ordnung“ eingestuft werden, aufgelöst werden können.
06.00 Uhr: Bundesjustizminister Heiko Maas hat davor gewarnt, nach den Anschlägen von Paris Flüchtlinge als potenzielle Terroristen zu verdächtigen. „Die meisten, die Anschläge verüben, leben schon im Land und haben die heimische Staatsbürgerschaft“, sagte er in einem Interview mit der Funke Mediengruppe, zu der auch das Hamburger Abendblatt gehört. „Auch Paris hat gezeigt: Die Terroristen sind unter uns. Und sie sind keineswegs alle als Flüchtlinge hierhergekommen.“
Der Präsident den Bundeskriminalamts, Holger Münch, sagte am Mittwochabend in den ARD-„Tagesthemen“, es habe in Deutschland bislang 120 Hinweise auf Flüchtlinge gegeben, die möglicherweise terroristischen Vereinigungen angehören oder an Kriegsverbrechen beteiligt waren. Viele Verdachtsfälle habe man ausräumen können. Aktuell werde in 16 Fällen ermittelt.
„Allerdings müssen wir eines feststellen: Bislang haben wir nach wie vor keinen Hinweis darauf, dass jemand gezielt nach Deutschland gekommen ist, um hier einen Anschlag zu begehen“, sagte der BKA-Chef.