Hamburg . Bereits im vergangenen Jahr hatte der IS Deutschland als mögliches Anschlagsziel benannt. Anti-Terror-Konzept seit 11. September 2001.

Der IS-Terror hält die Welt in Atem – auch für Deutschland und Hamburg können die Sicherheitsbehörden keine Entwarnung geben. Im Gegenteil. „Die Gefährdung für Deutschland und somit auch für Hamburg ist nach wie vor hoch“, sagt Marco Haase, Sprecher des Hamburger Verfassungsschutzes. „Dies gilt nicht erst seit den Anschlägen von Paris oder der Spielabsage von Hannover. Bereits im Herbst 2014 hatte der sogenannte Islamische Staat auch Deutschland als mögliches Anschlagsziel benannt, al-Qaida hat dies vor einigen Wochen ebenfalls getan.“ Von einer „abstrakten Gefahr“ könne man schon seit Längerem nicht mehr sprechen. „Man denke auch an die Anschläge von Kopenhagen und Brüssel sowie auf die Redaktion von ,Charlie Hebdo‘ – die Gefahr ist näher gekommen“, sagt Haase.

Nach Attentaten: Anti-Terror-Einsatz in Saint-Denis

Was finden sie hier noch? Die Spurensicherung vor dem Haus,  in dem die Polizei, in dem die Polizei zuvor zugegriffen hatte.
Was finden sie hier noch? Die Spurensicherung vor dem Haus, in dem die Polizei, in dem die Polizei zuvor zugegriffen hatte. © Getty Images | Marc Piasecki
Fotos des Hauses zeigen die Spuren des Kampfes in der Rue du Corbillon.
Fotos des Hauses zeigen die Spuren des Kampfes in der Rue du Corbillon. © Getty Images | Pierre Suu
Das Haus ist ein heruntergekommener Bau.
Das Haus ist ein heruntergekommener Bau. © Getty Images | Pierre Suu
Auch Soldaten unterstützten den Einsatz.
Auch Soldaten unterstützten den Einsatz. © Getty Images | Pierre Suu
Seit dem frühen Morgen war es in Saint-Denis zu dem Anti-Terror-Einsatz gekommen.
Seit dem frühen Morgen war es in Saint-Denis zu dem Anti-Terror-Einsatz gekommen. © dpa | Etienne Laurent
Es fielen Schüsse, mindestens zwei Verdächtige kamen ums Leben.
Es fielen Schüsse, mindestens zwei Verdächtige kamen ums Leben. © dpa | Yoan Valat
Mehrere Polizisten wurden nach Medienangaben bei dem Anti-Terror-Einsatz verletzt.
Mehrere Polizisten wurden nach Medienangaben bei dem Anti-Terror-Einsatz verletzt. © dpa | Etienne Laurent
Eine Frau hat sich laut der Polizei in die Luft gesprengt.
Eine Frau hat sich laut der Polizei in die Luft gesprengt. © REUTERS | CHRISTIAN HARTMANN
Auch die Feuerwehr war an dem Einsatz beteiligt.
Auch die Feuerwehr war an dem Einsatz beteiligt. © dpa | Yoan Valat
Die Bewohner in dem Pariser Vorort wurden aufgefordert ihre Wohnungen nicht zu verlassen.
Die Bewohner in dem Pariser Vorort wurden aufgefordert ihre Wohnungen nicht zu verlassen. © dpa | Yoan Valat
Die französischen Soldaten sichern neben den Polizeikräften die Gegend ab.
Die französischen Soldaten sichern neben den Polizeikräften die Gegend ab. © REUTERS | CHRISTIAN HARTMANN
Soldaten überprüfen die Papiere von Passanten und Bewohnern der Gegend.
Soldaten überprüfen die Papiere von Passanten und Bewohnern der Gegend. © REUTERS | JACKY NAEGELEN
Bei dem Anti-Terroreinsatz wurde nach Flüchtigen des Anschlags in Paris vom vergangenen Freitag gesucht.
Bei dem Anti-Terroreinsatz wurde nach Flüchtigen des Anschlags in Paris vom vergangenen Freitag gesucht. © REUTERS | JACKY NAEGELEN
Journalisten positionierten sich für ihre Berichterstattung in Saint-Denis.
Journalisten positionierten sich für ihre Berichterstattung in Saint-Denis. © REUTERS | JACKY NAEGELEN
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Nach wie vor äußert sich der Verfassungsschutz aus taktischen Gründen nicht zu operativen Maßnahmen gegen die islamistische Szene in Hamburg. Bekannt ist, dass es in Hamburg derzeit gut 460 Angehörige der extremistisch-salafistischen Szene gibt, rund 270 von ihnen sind dschihadistische Salafisten, also solche Extremisten, die den bewaffneten Dschihad zumindest verbal unterstützen. 65 Extremisten sind aus Hamburg in die IS-Kriegsgebiete gereist, rund 20 wieder zurückgekehrt. Insbesondere diese Rückkehrer stehen im Visier der Verfassungsschützer, weil sie als hochgefährlich gelten. Bei 17 Personen konnten die Behörden eine Ausreise unter anderem durch Einzug des Passes verhindern.

Hamburg gedenkt der Terroropfer von Paris

Mehrere tausend Hamburger haben sich am Mittwoch (18.11.2015) auf dem Domplatz zum Gedenken an die Opfer der Terroranschläge von Paris versammelt
Mehrere tausend Hamburger haben sich am Mittwoch (18.11.2015) auf dem Domplatz zum Gedenken an die Opfer der Terroranschläge von Paris versammelt © Roland Magunia | Roland Magunia
Mehrere tausend Hamburger haben sich am Mittwoch (18.11.2015) auf dem Domplatz zum Gedenken an die Opfer der Terroranschläge von Paris versammelt
Mehrere tausend Hamburger haben sich am Mittwoch (18.11.2015) auf dem Domplatz zum Gedenken an die Opfer der Terroranschläge von Paris versammelt © Roland Magunia | Roland Magunia
Mehrere tausend Hamburger haben sich am Mittwoch (18.11.2015) auf dem Domplatz zum Gedenken an die Opfer der Terroranschläge von Paris versammelt
Mehrere tausend Hamburger haben sich am Mittwoch (18.11.2015) auf dem Domplatz zum Gedenken an die Opfer der Terroranschläge von Paris versammelt © Roland Magunia | Roland Magunia
Mehrere tausend Hamburger haben sich am Mittwoch (18.11.2015) auf dem Domplatz zum Gedenken an die Opfer der Terroranschläge von Paris versammelt
Mehrere tausend Hamburger haben sich am Mittwoch (18.11.2015) auf dem Domplatz zum Gedenken an die Opfer der Terroranschläge von Paris versammelt © Roland Magunia | Roland Magunia
Mehrere tausend Hamburger haben sich am Mittwoch (18.11.2015) auf dem Domplatz zum Gedenken an die Opfer der Terroranschläge von Paris versammelt
Mehrere tausend Hamburger haben sich am Mittwoch (18.11.2015) auf dem Domplatz zum Gedenken an die Opfer der Terroranschläge von Paris versammelt © Roland Magunia | Roland Magunia
Mehrere tausend Hamburger haben sich am Mittwoch (18.11.2015) auf dem Domplatz zum Gedenken an die Opfer der Terroranschläge von Paris versammelt
Mehrere tausend Hamburger haben sich am Mittwoch (18.11.2015) auf dem Domplatz zum Gedenken an die Opfer der Terroranschläge von Paris versammelt © Roland Magunia | Roland Magunia
Mehrere tausend Hamburger haben sich am Mittwoch (18.11.2015) auf dem Domplatz zum Gedenken an die Opfer der Terroranschläge von Paris versammelt
Mehrere tausend Hamburger haben sich am Mittwoch (18.11.2015) auf dem Domplatz zum Gedenken an die Opfer der Terroranschläge von Paris versammelt © Roland Magunia | Roland Magunia
Mehrere tausend Hamburger haben sich am Mittwoch (18.11.2015) auf dem Domplatz zum Gedenken an die Opfer der Terroranschläge von Paris versammelt
Mehrere tausend Hamburger haben sich am Mittwoch (18.11.2015) auf dem Domplatz zum Gedenken an die Opfer der Terroranschläge von Paris versammelt © Roland Magunia | Roland Magunia
Mehrere tausend Hamburger haben sich am Mittwoch (18.11.2015) auf dem Domplatz zum Gegenken an die Opfer der Terroranschläge von Paris versammelt Olaf Scholz Foto: Roland Magunia Hospitalstrasse 85 : 22767 Hamburg : Umsatzsteuer Id N° DE220005332 : Konto Sparkasse Koeln/Bonn : BLZ 370 501 98 : Kto N° 144 016 268
Mehrere tausend Hamburger haben sich am Mittwoch (18.11.2015) auf dem Domplatz zum Gegenken an die Opfer der Terroranschläge von Paris versammelt Olaf Scholz Foto: Roland Magunia Hospitalstrasse 85 : 22767 Hamburg : Umsatzsteuer Id N° DE220005332 : Konto Sparkasse Koeln/Bonn : BLZ 370 501 98 : Kto N° 144 016 268 © Roland Magunia | Roland Magunia
Mehrere tausend Hamburger haben sich am Mittwoch (18.11.2015) auf dem Domplatz zum Gegenken an die Opfer der Terroranschläge von Paris versammelt Foto: Roland Magunia Hospitalstrasse 85 : 22767 Hamburg : Umsatzsteuer Id N° DE220005332 : Konto Sparkasse Koeln/Bonn : BLZ 370 501 98 : Kto N° 144 016 268
Mehrere tausend Hamburger haben sich am Mittwoch (18.11.2015) auf dem Domplatz zum Gegenken an die Opfer der Terroranschläge von Paris versammelt Foto: Roland Magunia Hospitalstrasse 85 : 22767 Hamburg : Umsatzsteuer Id N° DE220005332 : Konto Sparkasse Koeln/Bonn : BLZ 370 501 98 : Kto N° 144 016 268 © Roland Magunia | Roland Magunia
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Die Sicherheitsbehörden, darunter etwa die Staatsschutzabteilung im Landeskriminalamt, beurteilen die Gefährdungslage fortlaufend. Dabei sind auch die Terroranschläge in Paris und die Vorkommnisse eingeflossen, die zum Abbruch des Länderspiels in Hannover geführt haben. An der Situation in Hamburg ändere dies nichts. Die Gefährdung sei weiterhin „hoch, aber konkrete Hinweise auf geplante Anschläge gibt es nicht“, sagt ein Beamter. Organisatorisch ist die Polizei gut vorbereitet. Es gibt ein bereits nach dem 11. September 2001 ausgearbeitetes und immer wieder modifiziertes Anti-Terror-Konzept, das im Ernstfall zum Einsatz kommt. Die Leitung hatte der Hamburger Polizeiführer Hartmut Dudde. Der Kern: Jeder dabei eingebundene Beamte weiß, wo im Fall eines Terroranschlags sein Platz ist und welche Aufgabe er hat. Dafür wurden bereits viele Szenarien durchgespielt.

Marco Haase,
Sprecher des
Hamburger Verfassungsschutzes
Marco Haase, Sprecher des Hamburger Verfassungsschutzes © HA | Michael Rauhe

„Es wurde vorgedacht, was man vordenken kann“, sagt ein Beamter. Dazu gibt es ein übergeordnetes Gremium, das für ergänzende Maßnahmen zuständig ist. Dabei geht es darum, Menschen schnell aus gefährdeten Bereichen zu schaffen. Deshalb ist unter anderem auch der HVV dort vertreten.

Konkrete offene Schutzmaßnahmen wird es vorerst nicht geben. Besonderer Schutz von Weihnachtsmärkten oder ständig getragene „robustere Ausrüstung“ sind aktuell nicht geplant. Einen umfassenden Schutz halten Sicherheitsexperten nicht für möglich. „Wir haben eine Gesellschaftsform, die anfällig für Terroranschläge ist“, sagt ein Experte.