EU-Parlamentspräsident Hans-Gert Pöttering (CDU) hat Sympathie für eine Nominierung des CDU-Finanzexperten Friedrich Merz als nächsten deutschen EU-Kommissar gezeigt.
Hamburg. "Friedrich Merz ist eine hervorragende Persönlichkeit", sagte Pöttering dem Hamburger Abendblatt (Dienstag). "Ich habe große Achtung vor Friedrich Merz." Die Entscheidung liege allerdings bei der Bundesregierung, und sie werde nach der Bundestagswahl fallen.
Die Kritik der Grünen, die Merz als uneinsichtigen Neoliberalen gebrandmarkt hatten, wies Pöttering zurück: Die Grünen haben nicht nur in dieser Frage unrecht."
Abendblatt: Die FDP stellt sich vor, dass der nächste deutsche EU-Kommissar aus ihren Reihen kommt, wenn nach der Bundestagswahl Schwarz-Gelb regiert. Abwegig?
Pöttering: Die CDU hat seit 20 Jahren keinen Kommissar gehabt. Es ist völlig legitim, dass die CDU diesen Anspruch für sich erhebt.
Abendblatt: Unionspolitiker machen sich für den Finanzexperten Friedrich Merz stark. Gibt es etwas, das gegen ihn spricht?
Pöttering: Friedrich Merz ist eine hervorragende Persönlichkeit. Er war mein Kollege im Europäischen Parlament. Es ist nicht meine Aufgabe, Argumente gegen ihn zu finden.
Abendblatt: Für die Grünen ist Merz „der uneinsichtigste Neoliberale, den wir haben“.
Pöttering: Die Grünen haben nicht nur in dieser Frage unrecht.
Abendblatt: Wäre er ein guter EU-Kommissar?
Pöttering: Ich habe große Achtung vor Friedrich Merz. Die Entscheidung liegt aber nicht bei mir, sondern bei der Bundesregierung. Sie wird nach der Bundestagswahl fallen.