Der Wahlkampf um die Kandidatur der Republikaner wird immer absurder. Persönliche Attacken auf den Favoriten Mitt Romney.
Las Vegas. Es wird eine Schlammschlacht – auch ohne den Amtsinhaber Barack Obama: Die republikanischen Anwärter auf die Kandidatur bei den Präsidentschaftswahlen in den USA im kommenden Jahr haben sich erneut eine hitzige Debatte geliefert. Der Geschäftsmann Herman Cain wurde in der im Fernsehen übertragenen Runde wegen einer vorgeschlagenen Steuererhöhung von seinen Kontrahenten angegriffen. Der derzeit aussichtsreichste Kandidat Mitt Romney musste heftige Kritik an der von ihm initiierten Gesundheitspolitik im Staat Massachusetts einstecken. Der texanische Gouverneur Rick Perry warf Romney zudem vor, einst einen illegalen Einwanderer zum Rasenmähen auf seinem Privatgrundstück beschäftigt zu haben. Romney sei ein Scheinheiliger, wenn er sich nun für schärfere Einwanderungsregeln ausspreche.
Perry bezog sich auf Vorwürfe, die schon im vergangenen Vorwahlkampf vor vier Jahren aufgekommen waren, als sich Romney ebenfalls um die republikanische Kandidatur beworben hatte. Wie damals bestritt der ehemalige Gouverneur von Massachusetts jetzt energisch, bewusst Arbeiter ohne Aufenthaltserlaubnis beschäftigt zu haben.
Er räumte lediglich ein, eine Firma zum Rasenmähen auf dem Grundstück seines Hauses beauftragt zu haben, die Illegale mit gefälschten Papieren beschäftigte. Diese seien aber umgehend entlassen worden, als er davon erfahren habe. Romney kanzelte den Vorwurf als Verzweiflungstat von Perry ab. Dessen Umfragewerte waren in den vergangenen Wochen deutlich gesunken.
Erneut erklären musste sich Romney wegen seiner religiösen Ausrichtung. Als Mormone stößt er vor allem bei evangelikanischen Wählern auf Misstrauen . Die Vorwahlen der Republikaner beginnen nach bisherigem Stand am 3. Januar im Bundesstaat Iowa. Die Präsidentenwahl findet im November 2012 statt. Obama tritt dann für die Demokraten zur Wiederwahl an. (dapd/dpa/ryb)