Die Präsidentenfamilie entflieht der Schwüle in Washington. Die politischen Probleme verfolgen Obama aber bis Martha’s Vineyard
Martha's Vineyard. US-Präsident Barack Obama, 50, gönnt sich nach turbulenten Wochen zehn Tage Urlaub mit der Familie. Am Donnerstag reiste er gemeinsam mit Hund Bo im Präsidentenflugzeug „Air Force One“ zur Prominenteninsel Martha's Vineyard in Massachusetts. Seine Frau Michelle, 47, und die Töchter Sasha, 10, und Malia, 13, waren dort bereits wenige Stunden vorher eingetroffen. Die „First Family“ hatte bereits in den beiden Vorjahren auf Martha's Vineyard Ferien gemacht – rund 800 Kilometer nordöstlich vom politischen Treiben und von der schwülen Hitze in der Hauptstadt Washington D.C. Der Präsident will am 27. August wieder zurück im Weißen Haus sein und bald danach ein Konzept für den Kampf gegen die hohe Arbeitslosigkeit und Staatsverschuldung vorstellen.
Erst am Mittwochabend war der Präsident von einer dreitägigen – allerdings rein beruflichen – Bustour durch drei Staaten im Mittleren Westen zurückgekehrt. Dabei hatte er vor allem für seine Wirtschaftspolitik geworben. Martha's Vineyard mit dem idyllischen Städtchen Edgartown ist ein beliebtes Urlaubsziel für die Elite Neuenglands und New Yorks. Viele amerikanische Prominente besitzen Villen auf der Insel. Vor allem demokratische Politiker zieht es in den Ferien immer wieder auf das Sylt Amerikas, so urlaubten dort auch die US-Präsidentenfamilien Clinton und Kennedy. Aber auch der Bush-Clan favorisiert das Sommer-Refugium in Massachusetts.
Wie in den Vorjahren kritisieren die politischen Gegner heftig, dass Obama trotz vieler ungelöster Probleme in den Sommerurlaub geht. Die demokratische Seite dagegen verweist darauf, dass er bislang nur einen Bruchteil der Zeit frei hatte, die sich sein republikanischer Vorgänger George W. Bush in den Ferien befand. (dpa/abendblatt.de)