Die Koalition von Merkel und Rösler ist stabil – in den niedrigen Umfragewerten. Das Vertrauen in Merkel ist geschwunden.
Hamburg. Schlechte Nachrichten für Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihren Regierungspartner von den Liberalen, Philipp Rösler. Die Regierungskoalition aus Union und FDP verharrt im Umfragetief. Nach dem veröffentlichten Forsa-Wahltrend des Magazins „Stern“ und des Fernsehsenders RTL erreicht die Union zum dritten Mal in Folge nur 32 Prozent. Die FDP kann sich zwar im Vergleich zur Vorwoche um einen Punkt verbessern, würde mit vier Prozent aber weiter an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern. Die SPD gibt einen Punkt ab und fällt auf 26 Prozent. Unverändert 21 Prozent der Wähler wollen für die Grünen stimmen. Auch der Wert für die Linke änderte sich mit neun Prozent nicht. Auf „sonstige Parteien“ entfallen acht Prozent. Mit zusammen 47 Prozent hätte Rot-Grün einen Vorsprung von elf Prozentpunkten vor Schwarz-Gelb.
Forsa-Chef Manfred Güllner sagte dem „Stern“, die Union erlebe derzeit einen „enormen Vertrauenseinbruch“. Normal seien für die Partei einmal Werte zwischen 40 bis 45 Prozent gewesen. Ein Grund für den Sympathieverlust sei, dass die Wähler der Union keinen klaren Kurs mehr erkennen können. Güllner sagte: „Das ging mit der abrupten Energiewende los, die den Anhängern nicht erklärt wurde. Und setzt sich bei der Eurokrise fort. Hier haben die Leute den Eindruck, dass die Regierung ohne Konzept nur auf Ereignisse reagiert.“
Auch das Ansehen von CDU-Chefin und Bundeskanzlerin Angela Merkel habe gelitten: Sie habe den Nimbus der Kanzlerin, die sich um die Sorgen der Menschen kümmert, eingebüßt. Aktuell liegen ihre Sympathiewerte nur noch knapp vor SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier oder dem ehemaligen SPD-Finanzminister Peer Steinbrück. (dapd/abendblatt.de)