Wir haben das höchste Durchschnittsalter in der EU und die wenigsten Kinder. Und: Deutschland hat die meisten Ausländer im absoluten Zahlen.
Brüssel. Die Europäische Union steht nach einem Bericht der EU vor großen demografischen Veränderungen. Während die Bevölkerung von 501 Millionen im Durchschnitt immer älter wird, nimmt die Fruchtbarkeit wieder zu, heißt es in einem Bericht der EU-Kommission und des Europäischen Statistikamtes Eurostat für 2010. Die Lebenserwartung steige weiter und die EU ziehe nach wie vor eine große Anzahl von Einwanderern an.
Die deutsche Bevölkerung ist mit durchschnittlich 44,2 Jahren die älteste in der EU. Zugleich hat die Bundesrepublik mit 13,5 Prozent den niedrigsten Anteil von Jugendlichen unter 15 Jahren und mit 20,7 Prozent den höchsten von Bürgern über 65 Jahren. Auch bei der Zahl der Kinder je Frau liegt Deutschland laut Statistik auf einem der untersten Plätze. EU-weit ist die sogenannte Fruchtbarkeitsrate nach einem starken Rückgang zwischen 1980 und Anfang der 2000er-Jahre weiter angestiegen: 2003 betrug sie 1,47 Kinder pro Frau, fünf Jahre später 1,60. Die Fruchtbarkeitsrate erhöhte sich in allen Mitgliedstaaten, außer in Luxemburg, Malta und Portugal. Irland (2,07) hatte 2009 die höchste Fruchtbarkeitsrate. Die niedrigsten Werte verzeichneten Lettland (1,31), Ungarn und Portugal (je 1,32) sowie Deutschland (1,36).
In den letzten 50 Jahren hat sich die Lebenserwartung Neugeborener in der EU sowohl für Frauen als auch für Männer um ungefähr 10 Jahre erhöht. Sie betrug laut EU-Statistik im Jahr 2008 rund 82,4 Jahre für Frauen und 76,4 Jahre für Männer. Die Lebenserwartung erhöhte sich in allen Mitgliedstaaten.
Im Jahr 2010 wurde die höchste Anzahl an ausländischen Bürgern in Deutschland (7,1 Millionen), Spanien (5,7 Millionen), dem Vereinigten Königreich (4,4 Millionen), Italien (4,2 Millionen) und Frankreich (3,8 Millionen) verzeichnet. Fast 80 Prozent der ausländischen Bürger lebte in einem dieser fünf Mitgliedstaaten. Bezogen auf den prozentualen Anteil erreichte Luxemburg mit 43 Prozent ausländischer Bürger den Spitzenplatz. In Deutschland sind es 8,8 Prozent.