Medien berichten, dass allen deutschen Atomkraftwerken das Aus drohe. Das soll ein Geheim-Bericht der Bundesregierung offenbaren.
Hamburg. Der totale Ausstieg aus der Atomenergie steht offenbar kurz bevor. Wie die ARD-Sendung "Kontraste" auf ihrer Internetseite berichtet, soll es es interne Unterlagen der Bundesregierung geben, die belegen, dass allen deutschen Atomkraftwerken das Aus droht. Nach der Atomkatastrophe in Japan und dem Abschalten der sieben ältesten Atomkraftwerke in Deutschland fordern demnach Experten neue Sicherheitsstandards, deren Umsetzung der Energiewirtschaft Milliarden kosten würden. Selbst neue Atomkraftwerke würden ihre Rentabilität verlieren. Die Hürden seien nach Angaben aus Betreiberkreisen so hoch, dass ein völliges Ende des deutschen Atomzeitalters eingeläutet werden könnte.
Offenbar habe die Katastrophe zu einer komplett neuen Bewertung der Atomkraft und der Frage der Sicherheit geführt. Laut "Kontraste" soll der Bericht, Forderungen aus dem Bundesumweltministerium enthalten, die neue und vor allem höhere Sicherheitsstandards für Atomkraftwerke fordern. Kein AKW solle derzeit diese Sicherheitsforderungen erfüllen.
Der Katalog fordert auch einen besseren Schutz gegen Flugzeugabstürze und Terrorattacken. Alle Nachrüstungsmaßnahmen müssten die Gefahren eines Stromausfalls besser abwenden. Notstromdieselaggregate, Rohrleitungen und Notstandssysteme müssten verbunkert werden. All diese Maßnahmen müssten "nach heutigem Stand von Wissenschaft und Technik“ erfolgen und ""unverzüglich“ umgesetzt werden, heiße es in dem Papier.
Eine Nachrüstung der Meiler wäre extrem teuer. Die in diesem Papier geforderten Umbauten würde viele Jahre dauern und enorm viel kosten. Der langjährige Leiter der Abteilung für Reaktorsicherheit im Bundesumweltministerium, Wolfgang Renneberg, sagte: "Solch konsequente Forderungen sind bislang nicht bekannt geworden. Im Gegenteil, das Bundesumweltministerium hat bislang alles getan, um neueste Sicherheitsanforderungen nicht zu stellen.“