Bundestagspräsident Norbert Lammert rügte damit auch die Affäre um den Hamburger Ex-Finanzsenator Frigge und seine Agentur C4.
Berlin/Mainz/Hamburg. Die CDU muss wegen unzulässiger Spenden in Rheinland-Pfalz eine Strafe von rund 1,2 Millionen Euro zahlen. Diese Summe verhängte Bundestagspräsident Norbert Lammert am Donnerstag in Berlin. Die CDU müsse 1.203.252,96 Euro an den Bundestag zahlen, weil der Landesverband in Rheinland-Pfalz gegen das Verbot verstoßen habe, Spenden von einer Parlamentsfraktion anzunehmen. Auf den Betrag werde die von der Partei abgeführte Spende von 401.084,32 Euro angerechnet.
In der Affäre wurde auch Hamburgs früherer Finanzsenator Carsten Frigge (CDU) schwer belastet . Die rheinland-pfälzische CDU räumte ein, dass Zahlungen der örtlichen CDU-Landtagsfraktion an Frigges Beratungsagentur C4 rechtlich als „illegale Parteispenden“ zu werten seien.
Im Landtagswahlkampf 2006 waren rund 385.000 Euro Fraktionsgeld und damit Steuergeld an die Unternehmensberatung C4 geflossen. Der damalige CDU-Landes- und -Fraktionschef Christoph Böhr hatte erklärt, das Geld sei legal für Beratung der Fraktion ausgegeben worden. CDU-Generalsekretär Josef Rosenbauer hatte dagegen gesagt, die Agentur C4 Consulting habe ihre Beratungsleistungen 2005/2006 offensichtlich im Wesentlichen für den Wahlkampf der CDU Rheinland-Pfalz erbracht. Die Staatsanwaltschaft Mainz ermittelt gegen Böhr wegen mutmaßlicher Untreue.
+++ Dossier: Frigge und die Parteispenden-Affäre +++
Die Fraktion habe der Partei entsprechende Ausgaben erspart, erklärte Lammert. Diese Ersparnis sei ihr als eine nach dem Parteiengesetz unzulässige Spende der Landtagsfraktion zuzurechnen. Die Konsequenz ist, dass gegen die Partei ein Anspruch in der Höhe des dreifachen Betrages fällig wird.