Wird das Grab des ehemaligen polnischen Präsidenten geöffnet? Der Zwillingsbruder hatte den Toten am Absturzort in Russland identifiziert.
Warschau. Neue Verwirrung um eine Tragödie, die ganz Polen in Trauer stürzte: Der Zwillingsbruder des im April bei einem Flugzeugabsturz getöteten Staatschefs Lech Kaczynski bezweifelt, dass es sich bei dem in der Krakauer Wawel-Kathedrale beigesetzten Leichnam tatsächlich um seinen Bruder handelt.
Er habe seinen toten Bruder Stunden nach dem Absturz auf dem Flughafen im russischen Smolensk erkannt, sagte Jaroslaw Kaczynski an diesem Montag. Aber der Leichnam in dem von Russland nach Polen überführten Sarg habe nicht seinem Bruder geglichen.
Ihm sei bloß gesagt worden, dass er es sei. Der frühere Regierungs- und jetzige konservative Oppositionschef fügte hinzu, eine Entscheidung über eine Exhumierung habe er noch nicht getroffen. Bei dem Absturz der polnischen Präsidentenmaschine am 10. April waren Lech Kaczynski, seine Frau sowie alle 94 anderen Insassen des Flugzeugs ums Leben gekommen. Jaroslaw Kaczynski hatte in den vergangenen Monaten der liberalen polnischen Regierung die „politische und moralische Verantwortung“ für das Flugzeugunglück gegeben. Es hatte außerdem Verwirrung um den Flugschreiber und die Umstände des Unglücks gegeben.