Forsa-Umfrage zeigt: Die Bürger sehen den Einsatz skeptisch. Johannes B. Kerner rechtfertigt seine Afghanistan-Reise mit den Guttenbergs.
Hamburg/Berlin. Die Deutschen sehen den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan immer skeptischer. Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag von Sat.1 fordern 71 Prozent der Befragten einen Rückzug der Bundeswehr. Das sei im Vergleich zum April 2010 eine Steigerung um 9 Prozentpunkte, teilte der Sender mit.
Nach dem umstrittenen Afghanistan-Besuch von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) und seiner Frau Stephanie mitsamt der vielköpfigen Crew des Moderators Johannes B. Kerner wird der Hamburger TV-Talker an diesem Donnerstag (23.15 Uhr) sein „Kerner Spezial“ senden. Vor der Ausstrahlung rechtfertigte Kerner den Trip ins Kriegsgebiet: „Die Lage in Afghanistan ist ein wichtiges Thema. Deshalb machen wir diese Sendung. In dem Jahr mit den höchsten Verlusten der Isaf-Schutztruppe darf das Thema in Deutschland nicht in Vergessenheit geraten. Wir wollen vor Ort zeigen, wie das Leben der Soldaten im Krisengebiet tatsächlich ist.“
+++ Was Star-Regisseur Dieter Wedel über die Inszenierung der Guttenbergs sagt +++
+++ Der Kommentar des Hamburger Abendblatts zum Thema +++
+++ Die fabelhaften Guttenbergs: eine Streitschrift +++
Kerner talkt außer mit Minister Guttenberg noch mit Soldatinnen und Soldaten. Es gehe auch um die Ängste und Gefahren, denen die Bundeswehrsoldaten täglich ausgesetzt seien. Außerdem würden die psychischen Belastungen nach dem Einsatz thematisiert. So seien im ersten Halbjahr 2010 insgesamt 440 Soldaten mit der sogenannten Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) erfasst worden.
Am Dienstagabend war Kerner wieder einmal in Regierungsarbeit unterwegs. Er moderierte eine Veranstaltung mit Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU). Sie verlieh zwölf Bürgern den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. Die Bürger hatten im Rahmen des Europäischen Jahres 2010 zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung herausragendes soziales Engagement bewiesen.