In Bagdad sind bei einer Anschlagsserie mindestens 54 Menschen getötet worden. Beobachter gehen von einem Racheakt aus.
Bagdad. Bei mehreren Bombenanschlägen auf überwiegend schiitische Einrichtungen sind am Freitag im Irak mindestens 58 Menschen getötet worden. Ein Sprecher der Sicherheitskräfte in Bagdad vermutete hinter der Anschlagserie einen Racheakt des von Sunniten dominierten Terrornetzwerks Al-Kaida. Vor knapp einer Woche sind bei einer gemeinsamen Militäraktion irakischer und US-amerikanischer Einheiten die beiden Anführer der Extremistengruppe im Irak getötet worden. Generalmajor Kassim Al Mussawi rechnet damit, dass solche Angriffe weitergehen werden.
Die folgenreichste Explosion ereignete sich zur Zeit des Freitagsgebets in der Nähe des Büros eines schiitischen Geistlichen und einer Moschee im Bagdader Armenviertel Sadr City. Hier wurden mindestens 25 Menschen getötet und 150 verletzt. Bei weiteren Anschlägen an anderen Orten kamen mindestens 33 Menschen ums Leben. In der westirakischen Stadt Al Chalidija waren die Wohnhäuser von Polizisten Ziel von Anschlägen, wie es aus Kreisen der Polizei und des Innenministeriums hieß.
Irakische Beobachter vermuten, die Anschlagserie könnte eine Racheaktion der Al-Qaida-Terroristen sein, nachdem die irakischen Sicherheitskräfte und die US-Armee in den vergangenen Wochen mehrere Anführer des Terrornetzwerks getötet hatten . Die Extremisten schienen damit zeigen zu wollen, dass sie von ihrer Schlagkraft nichts eingebüßt haben.