Insgesamt sechs Sprengsätze explodierten in schiitischen Vierteln. Weitere Opfer werden noch unter den Trümmern vermutet.
Zwei Tage nach den Anschlägen auf ausländische Botschaften ist die irakische Hauptstadt erneut von einer blutigen Bombenserie erschüttert worden. In mehreren schiitischen Vierteln Bagdads explodierten am Dienstag insgesamt sechs Sprengsätze und zerstörten mehrere Wohnhäuser. Mindestens 35 Menschen wurden nach Angaben des Innenministeriums getötet und 140 weitere verletzt, weitere Opfer wurden noch unter den Trümmern vermutet.
Im Gegensatz zu den Anschlägen an Ostersonntag, bei denen 30 Menschen starben, trafen die Bomben dieses Mal ausschließlich Bewohner der Schiitenviertel. In Allawi im Zentrum Bagdads zerstörte der Sprengsatz ein zweistöckiges Gebäude mit einem beliebten Café, mehreren Geschäften und mehreren Wohnungen. Nach Angaben eines irakischen Offiziers hatten Unbekannte am Sonntag eines der Ladenlokale gemietet, um einen Falafel-Imbiss einzurichten. Am Montag hätten sie „jede Menge Gerät und Material“ in den Laden gebracht. Dort sei dann am Dienstag der Sprengsatz detoniert.
Weitere Bomben explodierten in Tschikuk und Schula im Norden der irakischen Hauptstadt sowie in Tschurta Rabijah und El Amil im Süden. Sie zerstörten insgesamt sieben Wohngebäude, wie ein Vertreter des Innenministeriums mitteilte. Mit bloßen Händen gruben Überlebende in den Trümmern nach vermissten Angehörigen.
Am Ostersonntag hatten drei Attentäter binnen weniger Minuten ihre mit Sprengstoff beladenen Fahrzeuge vor dem Eingang der ägyptischen Botschaft, der iranischen Botschaft sowie in der Nähe der deutschen, spanischen und syrischen Botschaften gezündet. Die irakische Regierung machte das Terrornetzwerk El Kaida für die Anschläge verantwortlich.
Der syrische Präsident Baschir Assad verurteilte am Dienstag in Damaskus scharf die „terroristischen Anschläge“. Syrien stehe an der Seite des irakischen „Brudervolks“, sagte Assad laut der amtlichen syrischen Nachrichtenagentur. Er forderte „Stabilität und Sicherheit für das gesamte irakische Gebiet“.