Auf seinen Auslandsreisen ließ sich Außenminister Westerwelle von seinem Lebenspartner begleiten. Die meisten Wähler finden dies nicht in Ordnung.
Die Mehrheit der Bundesbürger (53 Prozent) ist einer Umfrage zufolge dagegen, dass Außenminister Guido Westerwelle (FDP) seinen Lebenspartner regelmäßig auf Dienstreisen mitnimmt. Nur ein gutes Drittel (38 Prozent) findet es in Ordnung, wenn Michael Mronz, der eine Firma zur Event- und Sportvermarktung betreibt, den Minister ins Ausland begleitet.
Selbst FDP-Anhänger sind in dieser Frage gespalten, wie die Forsa-Umfrage im Auftrag des Magazins „Stern“ ergab. Zwar sieht knapp die Hälfte (47 Prozent) der FDP-Anhänger kein Problem darin. Allerdings ist der Anteil derer, die eine Mitnahme des Lebenspartners ablehnen, mit 46 Prozent fast genauso hoch.
Wenig Auswirkungen hat die Debatte über die Amtsführung des Außenministers auf die Zustimmung zu den politischen Parteien. Im Wahltrend von „Stern“ und RTL kommt die FDP wie in der Vorwoche auf 8 Prozent und liegt damit weiterhin deutlich unter ihrem Ergebnis der Bundestagswahl (14,6 Prozent). Die Union gewinnt einen Punkt und steigt auf 34 Prozent.
Nicht profitieren kann die Opposition von der Westerwelle-Diskussion. Die SPD stagniert bei 23 Prozent. Die Linke fällt um einen Punkt auf 11 Prozent. Die Grünen erreichen zum vierten Mal in Folge 16 Prozent. Mit zusammen 50 Prozent haben die drei Oppositionsparteien einen Vorsprung von 8 Punkten vor dem Regierungslager (42 Prozent).