Ein Sprecher der Partei bezeichnet den Zustand des Spitzenpolitikers der Linken als den Umständen entsprechend gut.
Berlin. Linksparteichef Oskar Lafontaine hat die Krebs-Operation nach Angaben seiner Partei gut überstanden. Der Eingriff am Donnerstag sei erfolgreich verlaufen, teilte ein Parteisprecher in Berlin mit. Lafontaine gehe es den Umständen entsprechend gut. „Der Heilungs- und Genesungsprozess entspricht den Erwartungen der behandelnden Ärzte“, erklärte der Sprecher am Sonnabend weiter.
Fraktionschef Gregor Gysi zeigte sich zuversichtlich, dass Lafontaine nach seiner Genesung wieder in die Bundespolitik zurückkehren wird. „Wir haben miteinander telefoniert, und ich bin sehr optimistisch, dass er der Bundesrepublik und unserer Partei auch politisch erhalten bleibt“, sagte Gysi dem „Tagesspiegel am Sonntag“.
Die überraschende Nachricht von der Krebserkrankung hatte innerhalb der Linkspartei zu einer Verschärfung der Debatte um mögliche Nachfolger für Lafontaine geführt. So hatte der thüringische Linken-Fraktionschef Bodo Ramelow seine Partei aufgerufen, sich im kommenden Jahr gezielt auf die Zeit nach einem Ausscheiden von Lafontaine vorzubereiten. „Es muss ohne Lafontaine gehen“, hatte er erklärt. Gysi nannte die Debatte um einen Nachfolger für Lafontaine „völlig daneben“. Ohne den Saarländer drohe der Partei der Bedeutungsverlust, warnte er.
Der frühere SPD-Vorsitzende Lafontaine ist die dominierende Führungsfigur der Partei. Der 66-Jährige hatte maßgeblichen Anteil am erfolgreichen Abschneiden der Linken bei der Bundestagswahl und der Landtagswahl im Saarland, wo er als Spitzenkandidat angetreten war.
Nach der Wahl hatte er überraschend auf seine Wiederwahl zum Fraktionschef verzichtet. Lafontaine hatte seine Krebserkrankung am Dienstag selbst öffentlich gemacht. Nach überstandener Operation werde er zum Jahresbeginn unter Berücksichtigung seines Gesundheitszustandes und der ärztlichen Prognosen darüber entscheiden, in welcher Form er seine politische Arbeit weiterführe, hatte er erklärt. Nach unbestätigten Medienberichten leidet der Linken-Chef an Prostatakrebs.