Oskar Lafontaine ist wieder im eigenen Heim. Anfang 2010 will der Politiker über seine berufliche Zukunft entscheiden.
Berlin. Oskar Lafontaine ist sechs Tage nach seiner Krebsoperation aus dem Krankenhaus entlassen worden. Laut Linke-Fraktionssprecher Hendrik Thalheim ist der Parteichef auf dem Wege der Besserung und werde sich nun auf die notwendigen Schritte für eine vollständige Genesung konzentrieren.
Lafontaine wird wie angekündigt Anfang 2010 unter Berücksichtigung seines Gesundheitszustandes und der ärztlichen Prognosen darüber entscheiden, „in welcher Form er seine politische Arbeit weiterführen wird“, sagte Thalheim. In den vergangenen Tagen hatte es in der Linkspartei bereits Nachfolgediskussionen gegeben. CSU-Chef Horst Seehofer sprach angesichts solcher Diskussionen von einer allgemeinen „Verrohung der Sitten“ in der Politik. Seehofer sagte der Münchner „Abendzeitung“: „Am Anfang ist noch Anteilnahme - und am dritten Tag geht's los, wie lange die Planstelle noch besetzt ist.“ So sei dies damals auch bei seiner eigenen schweren Erkrankung im Januar 2002 gewesen.
Seehofer betonte zugleich, er sei „erschrocken“ gewesen, als er von der Krankheit Lafontaines gehört habe. Er habe „gleich gedacht: Hoffentlich packt er's.“