Rolling Thunder: Medienwirksam hat die Gouverneurin neue Spekulationen angeheizt. Fordert Sarah Palin 2012 Präsident Obama heraus?
Washington. Die US-Republikanerin Sarah Palin hat mit einer medienwirksamen Fahrt auf einer Harley-Davidson durch Washington Spekulationen über eine Präsidentschafts-Kandidatur angeheizt. Die ehemalige Gouverneurin von Alaska nahm am Sonntag zusammen mit Zehntausenden Motorradfahrern an dem jährlichen „Rolling Thunder“-Zug zu Ehren von Veteranen teil, der vom Verteidigungsministerium im Bundesstaat Virginia in die Hauptstadt Washington führt. Auch ihr Ehemann Todd sowie ihre Töchter Bristol und Piper fuhren mit. „Es gibt keine bessere Art, (Washington) D.C. zu sehen als auf dem Rücken einer Harley“, erklärte sie. An diesem Montag wird während des Feiertages Memorial Day in den USA der Kriegstoten gedacht.
Vor dem Beginn der Fahrt wurde Palin auf einem Parkplatz des Pentagon von jubelnden Anhängern begrüßt. Sie signierte T-Shirts und Poster. Viele Fans riefen sie auf, für die Wahl 2012 zu kandidieren. Palin selbst ging auf Fragen zu ihren politischen Plänen nicht ein. Sie wies den Vorwurf zurück, die Veranstaltung für politische Zwecke zu missbrauchen. „Ich bin eine Amerikanerin“, sagte sie dem Sender CNN. „Ich bin hier, um Veteranen zu unterstützen.“
Mit der Fahrt leitet Palin auch eine Bus-Tour entlang der Ostküste der USA ein, die vom Aufbau einer Wahlwerbe-Veranstaltung ähnelt. Die Reise durch mehrere historische Stätten dient ihrem Büro zufolge dazu, Amerikaner über die Philosophie hinter der Gründung des Landes zu informieren.
Palin war bei der Wahl 2008 überraschend als Kandidatin für das Amt des Vize-Präsidenten an der Seite des Senators John McCain nominiert worden. Der Demokrat Barack Obama ging jedoch als Sieger hervor. Viele Republikaner zeigen sich unzufrieden mit den bisherigen Kandidaten ihrer Partei für die Abstimmung im kommenden Jahr und wollen, dass Palin antritt. Diese hat neben der Bus-Tour und einen Umbau ihrer Website auch einen Film über ihr Leben autorisiert, der im kommenden Monat in Iowa anlaufen soll. In dem Bundesstaat beginnen im Februar die Vorwahlen. Zudem soll sie Berichten zufolge ein Haus in Arizona gekauft haben, von wo aus sie eine Kampagne starten könnte. (rtr)