Es müssten neue Gas- und Kohlekraftwerke gebaut werden. Derzeit werde Atomstrom aus Frankreich importiert, um die Versorgung zu sichern.

Berlin. Die Deutsche Energie-Agentur Dena hat angesichts des geplanten Atom-Ausstiegs erneut die Notwendigkeit neuer Gas- und Kohlekraftwerke betont. Fotovoltaik und Windenergie stünden nicht immer gesichert zur Verfügung, sagte Dena-Chef Stephan Kohler im ARD-„Morgenmagazin“. Um eine sichere Versorgung zu gewährleisten, seien deshalb nach Dena-Berechnungen neue Gas- oder Steinkohlekraftwerke mit einer Kapazität von 10.000 bis 12.000 Megawatt nötig. Derzeit würden etwa 2000 bis 2500 Megawatt Strom – vor allem Braunkohlestrom aus Tschechien und Atomstrom aus Frankreich – aus dem Ausland importiert. Es sei jedoch wichtig, dass „sehr schnell“ überprüft werde, wie die Lage im kommenden Winter aussehen könnte, wenn der Stromverbrauch höher ist als im Frühjahr und Sommer.

Bundeskanzlerin Angela Merkel trifft sich an diesem Montag mit den Bundestags-Fraktionschefs zu einem Gespräch über die künftige Energiepolitik im Kanzleramt. Am 6. Juni soll das Bundeskabinett die Energiewende beschließen. Bundestag und Bundesrat hätten dann fünf Wochen für die Beratungen und die Verabschiedung. Am 8. Juli sind die letzten Sitzungen von Bundestag und Länderkammer vor der Sommerpause terminiert. Nach dem Atom-Unglück im japanischen Fukushima hatte die Bundesregierung ein dreimonatiges Moratorium zu den Atomlaufzeiten verhängt. Zwei Kommissionen wurden eingesetzt, die die technische und ethische Seite der Atomkraft in Deutschland neu beleuchten sollen. (dapd/abendblatt.de)