Hamburg. Der heutige DFB-Trainer spricht über eine 0:3-Niederlage in Würzburg mit Stuttgart und die Feier nach dem 4:0 des HSV am Millerntor.
Als sich Hannes Wolf am Sonntag das Spiel zwischen den Würzburger Kickers und dem HSV anschaute und die Hamburger zwischenzeitlich mit 0:3 zurücklagen, dürfte er sich an den 18. Dezember 2016 erinnert haben. Damals trainierte Wolf den VfB Stuttgart und verlor mit dem Aufstiegsfavoriten beim Aufsteiger mit 0:3. Es war die zweite Niederlage in Folge und der Druck in Stuttgart war schon wieder groß.
„Wir haben hinterher alles offen angesprochen und uns klar gemacht, dass wir es nur mit Kampfbereitschaft und Mentalität schaffen“, sagt Wolf am Montag im Abendblatt-Podcast HSV – wir müssen reden.
Was dem heutigen U-18-Trainer des DFB vor zwei Jahren mit dem HSV nicht gelang, schaffte er 2017 mit Stuttgart: den Aufstieg in die Bundesliga. Ein Schlüssel dafür, weiß Wolf, war das Gespräch nach der Würzburg-Niederlage. „Diese Offenheit war damals ganz entscheidend. Die Gruppe hat es angenommen. Die ganze Mannschaft wollte unser Ziel unbedingt erreichen. In der Zweiten Liga steigst du nur auf, wenn du die absolute Energie hast. Und das in jedem Moment. Wir sind dann am Ende verdient Zweitligameister geworden und hatten eine wunderschöne Feier in Stuttgart, die ich gerne auch in Hamburg noch einmal erlebt hätte.“
Wolf: Das Derby kommt genau richtig für den HSV
Die Feier mit dem HSV blieb Wolf verwehrt, weil er nach dem 4:0-Sieg im Stadtderby beim FC St. Pauli bis zum 34. Spieltag kein Spiel mehr gewann. Seine Erinnerungen an den bislang letzten Derbysieg des HSV sind daher „überschattet vom Gesamtkontext, dass wir es am Ende nicht geschafft haben“, sagt Wolf. Trotz des aktuellen Rückschlags in Würzburg glaubt der 39-Jährige, dass der HSV in dieser Woche neue Spannung aufbauen kann.
„Es ist eindeutig: Du versuchst der Mannschaft jetzt zu erklären, warum das eine geile Woche ist. Sie muss wissen, wenn du das Spiel jetzt gewinnst, dreht sich wieder alles. Dann ist das Selbstvertrauen wieder da. Das Derby kommt ganz klar zum richtigen Zeitpunkt. Du versuchst als Coach aus der Woche eine besondere Woche zu machen. Und die Energie aufzubauen, die sich dann hoffentlich im Spiel entlädt.“
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So wie vor zwei Jahren. Wie Wolf die Szenen vor dem Spiel erlebt hat, als Flaschen auf den HSV-Bus flogen, wo er nach dem Spiel mit dem Trainerteam auf den Derbysieg angestoßen hat, warum Simon Terodde der Schlüssel zum HSV-Aufstieg ist und wie er mit dem Projekt Zukunft den deutschen Fußball entwickeln will, hören Sie hier in der aktuellen Podcast-Folge. Mir Gastauftritten von Pierre-Michel Lasogga, Orel Mangala, Ralf Becker und seinem Bruder Simon.
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