Ehestorf. Beschwerden über zu hohe Ticketpreise gab es voriges Jahr zuhauf. Wie ist die Stimmung in diesem Winter? Das Abendblatt war vor Ort.
- Neue Lumagica-Show im Wildpark Schwarze Berge bei Hamburg hat es dieses Jahr in sich
- Rund 300 Installationen aus insgesamt 50 Kilometern Lichterkette wollen Besucher auf eine magische Reise entführen
- Doch klappt das – und sind die Preise angemessen? Wir haben uns umgehört
„Drei, zwei, eins“ – bereits kurz vor 17 Uhr drückt am Sonnabend der fünfjährige Mats auf einen Buzzer gleich hinter dem Eingang zum Wildpark Schwarze Berge und startet mit großen Augen und voller Begeisterung die abendliche Lichtershow.
„Lumagica“ im Wildpark Schwarze Berge: „Alles ist teurer geworden – hier nicht“
Mit dem Einschalten der Lichter macht der Wildpark jeden Abend einem kleinen Gast bereits vor dem Start der Tour eine Riesenfreude. „Das ist besonders süß – jeden Lumagica-Tag darf ein anderes Kind den Park zum Leuchten bringen“, sagt Parksprecherin Kira Bugenhagen: „Frühes Erscheinen lohnt sich daher besonders.“
Frühes Kommen ist auch für dutzende Hobbyfotografen angesagt. „Ich bin bereits zum dritten Mal hier und komme immer gleich zum Start. Dann bekommt man wegen der Dämmerung die schönsten Bilder“, sagt Günther Sievers aus Rosengarten und verrät sein Geheimnis für großartige Bilder bei Langzeitbelichtung: „Ich laufe dabei stets gegen den Strom der Besucher. Dann habe ich die Motive meist für mich allein.“
Parkplatz vor dem Wildpark füllt sich beim Dunkelwerden rasant
Schon ab 16.30 Uhr, also eine halbe Stunde vor dem offiziellen Startschuss zu Lumagica, füllt sich der Parkplatz vor dem Wildpark rasant. Dabei kommen die meisten Besucher bis 17 Uhr nur bis zum ersten Highlight der diesjährigen Lichtershow im Wildpark Schwarze Berge. Denn: Schon vor dem Eingang leuchtet der mit mehr als 21 Metern wohl größte Weihnachtsbaum Rosengartens. Hier bilden sich bereits die ersten Menschenschlangen bei der Suche nach der besten Perspektive für ein Selfie.
Mit der diesjährigen Weltreise durch den Lichterwald haben der Wildpark Schwarze Berge und die Lichtkünstler von Lumagica im Vergleich zum Vorjahr eine kräftige Schippe draufgelegt.
Direkt hinter dem Eingang nehmen ein Heißluftballon aus Lichterketten und ein Propellerflugzeug die Gäste mit auf eine wirklich begeisternde Weltreise durch die Tierwelt. „Mein Highlight ist die Lasershow auf dem See bei der Kleinkunsthütte und der Drache im Asien-Bereich“, resümiert Gerda Meyer, die mit ihrer ganzen Familie samt Enkeln gekommen ist.
Ein leuchtender Wal, der sich aus dem See erhebt und fast lebendig wirkt
Der Rauch speiende Drache und die Lasershow mit einem großen Wal, der sich aus dem See erhebt und durch bewegte Lichtwellen fast lebendig wirkt, wird oft als Topattraktion genannt. Für die vierjährige Tilda hingegen ist es ein glitzernder Schwan, der besonders begeistert.
Auf die 500 Kilogramm schweren und lebensgroßen Elefanten hingegen hat es der sechsjährige Max abgesehen. „Ich mag Elefanten und Eisbären!“, sagt Max begeistert. Und zieht seine Eltern in Richtung Ausgang. Dort befindet sich der gemeinsame Arktis- und Antarktis-Bereich mit den Eisbären.
„Der diesjährige Besuch ist noch überwältigender als im vorigen Jahr“
Im vergangenen Jahr hatte sich Hannes L. (46) aus Seevetal noch bei der Abendblatt-Recherche über die Preise beschwert, in diesem Jahr ist er begeistert. „Naja, alles ist teurer geworden, hier nicht. Und mittlerweile habe ich recherchiert, dass es günstiger ist, bereits im Internet zu buchen“, sagt der Seevetaler.
„Der diesjährige Besuch ist noch überwältigender als im letzten Jahr und mittlerweile bin ich überzeugt, die Show ist jeden Cent wert“, erklärt er. In diesem Jahr wollte seine große Tochter nicht mehr mit, aber die beiden Kleinen und die begleitenden Nachbarn seien begeistert.
Riesige Löwen-Installationen zaubern der dreijährigen Emma ein Lächeln aufs Gesicht
Kritik wie im Vorjahr ist in diesem Jahr kaum zu vernehmen. Lediglich die kleine Emma (3) aus Harburg ist etwas traurig, weil sie keine echten Tiere sieht und nicht ins Streichelgehege darf. Schemenhaft lassen sich die Ziegen im Dunkel erkennen, doch plötzlich heitert sich das Gesicht des kleinen Mädchens auf: Die riesigen Löwen-Installationen zaubern ihr ein Lächeln aufs Gesicht. Emma erzählt ihren Eltern von Simba aus dem „König der Löwen“.
„Konkrete Besucherzahlen haben wir noch nicht, aber die Begeisterung ist groß“, bestätigt Kira Bugenhagen den Eindruck des Abendblatt-Reporters. „In diesem Jahr ist trotz niedriger Temperaturen und gelegentlichem Regen mehr los als im Vorjahr“, sagt die Parksprecherin. „Wir haben mit unserer Weltreise offenbar den Nerv getroffen und verschaffen durch unser Konzept Momente der Begeisterung und der Entschleunigung.“
Multimediashows, Wasserleinwände, Lichtprojektionen: Lumagica 2024 ist ein voller Erfolg
Geöffnet ist der Lichterwald Lumagica immer donnerstags bis sonntags ab 17 Uhr, und das noch bis zum 26. Januar 2025. Mehr als 300 Lichtmotive, über 50 Kilometer funkelnde Lichterketten sowie zahlreiche interaktive Lichtinstallationen, Multimediashows, Wasserleinwände mit Lichtprojektionen und stimmungsvoller Musik lassen den Wildpark auf einem zwei Kilometer langen Rundweg erstrahlen.
Der Eintritt kostet für Erwachsene 22 Euro, Kinder bis 14 Jahre zahlen 17 Euro. Wer sein Ticket im Vorverkauf online kauft oder eine Jahreskarte besitzt, erhält auf die Ticketpreise verschiedene Vergünstigungen.
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Neu in diesem Jahr, auf vielfachen Besucherwunsch, sind Kombi-Tickets für einen Wildparkbesuch bis 15.30 Uhr und am Abend dann zur Lumagica-Show. Diese kosten 30 Euro für Erwachsene und 23 Euro für Kinder, sie sind lediglich an der Parkkasse erhältlich. In der Zwischenzeit ist das Wildparkrestaurant geöffnet, in dem man die Zeit überbrücken kann.