Grünendeich. Mit Dachterrasse und Elbblick: Am Obstmarschenweg bei Hamburg steht ein bekanntes Traditionslokal zum Verkauf. Der Preis überrascht.

  • Traditionsgaststätte in Gründeich steht leer
  • Langjährige Profihandballerin ist Maklerin der Immobilie
  • Gebäude steht unter Denkmalschutz

Hier wurde gefeiert, gelacht, getrauert und geweint: Wenn die Wände der Traditionsgaststätte „Zur schönen Fernsicht“ reden könnten, hätten sie eine Menge zu erzählen. Zuletzt war es allerdings still geworden in dem ehemaligen Dorftreffpunkt am Obstmarschenweg in Grünendeich. Jetzt steht die spektakuläre Immobilie, die unter anderem über eine Dachterrasse mit Elbblick verfügt, zum Verkauf.

Wer Interesse an dem besonderen Anwesen hat, kann sich an das Unternehmen Evernest wenden, genauer an die Evernest-Maklerin Debbie Klijn. Wem der Name bekannt vorkommt: Klijn war langjährige Profihandballerin, absolvierte 120 Länderspiele im Tor der niederländischen Nationalmannschaft, spielte bis 2011 für den Buxtehuder SV und trainierte im Anschluss die Torhüterinnen des BSV sowie der deutschen und der niederländischen Auswahlmannschaften.

Traum-Immobilie bei Hamburg: Ehemalige Profihandballerin ist für den Verkauf zuständig

Auch nach dem Ende ihre Profi-Sportkarriere blieb Debbie Klijn dem Hamburger Süden treu. Die Region um Buxtehude wurde zu ihrer Wahlheimat, hier ist die ehemalige Spitzenhandballerin auch beruflich aktiv. Ein aktuelles Projekt der erfahrenen Maklerin ist der Verkauf der Gaststätte „Zur schönen Fernsicht“.

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„Das traditionsreiche Haus bietet zahlreiche Möglichkeiten“, sagt Debbie Klijn. Sie mag es, wenn ein Auftrag diesen „Personal Touch“ besitzt: „Diese Anwesen hat eine bewegte Geschichte, allein schon durch die emotionale Verbundenheit der Anwohner damit“, meint Klijn.

Mögliche Interessenten will sie aber vor allem mit harten Fakten überzeugen: Der Komplex bietet neben der Dachterrasse mit Elbblick auf einer Grundstücksfläche von knapp 2900 Quadratmetern einen Gastronomiebereich mit Ausschanktresen, einen Saal mit Bühne und Großraumküche für Feierlichkeiten, einen Kaffeegarten für etwa 50 Personen, eine Wohnung im Obergeschoss, zwei Tagungsräume, eine Kegelbahn, Büro- und Umkleideräume sowie mehrere Kellerräume.

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Festball, Hochzeit, Theateraufführung: Im Festsaal mit Bühne wurden schon viel gelacht und gefeiert. © hausfotografie.de | ELAG International Group Ltd./hausfotografie.de

Was die Immobilie unweit von Hamburg kosten soll

Hinzu kommt eine großzügige Ausbaureserve im Dachboden sowie Parkmöglichkeiten und eine Doppelgarage. Die Gaststätte bietet insgesamt 15 Zimmer auf 1505 Quadratmetern Fläche und soll 639.000 Euro kosten. Das entspricht etwa einem Quadratmeterpreis von rund 425 Euro. In Hamburg ist der bestimmt zehnmal so hoch.

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Hier soll bei wieder gekocht werden: Die Küche im Traditionslokal „Zur schönen Fernsicht“. © hausfotografie.de | ELAG International Group Ltd./hausfotografie.de

Verkäufer der 1890 erbauten und im Jahr 2013 sanierten Immobilie ist die Gemeinde Grünendeich. Sie könnte mit dem Verkauf der Gaststätte „Zur schönen Fernsicht“ auf einen Schlag einen Großteil ihrer Schulden loswerden. Die Kommune ist bereits seit Anfang der 1980er-Jahre Eigentümerin des 1890 errichteten Gasthauses an der Landesstraße 140.

Wellness-Resort mit Tiny Houses und Swimmingpool war bereits angedacht

Sie wurde von der Gemeinde an verschiedene Betreiber verpachtet. Zuletzt wurde sie von einem Party-Service genutzt. Bereits seit 2019 spielt die Gemeinde mit dem Gedanken, das Traditionslokal verkaufen. Der Kommune wurden auch schon einige Pläne vorgelegt – vom Museum für Kunst über ein Pflegeheim bis hin zu einem Wellness-Resort mit Tiny Houses und Swimmingpool.

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Ein Knackpunkt ist der Denkmalschutz, dem das über 130 Jahre alte Gebäude unterliegt. Doch Debbie Klijn beruhigt: „Die gute Zusammenarbeit mit der Denkmalschutzbehörde macht ,Zur schönen Fernsicht‘ trotzdem zu einem außergewöhnlichen Ort voller Potenzial.“

Hoffen auf Käufer, der das historische Erbe schätzt

Die Nutzungsart der Immobilie sei nicht starr vorgegeben: „In Absprache mit der Gemeinde und der Denkmalschutzbehörde lässt sich die Gestaltung flexibel und individuell an die Wünsche des zukünftigen Eigentümers anpassen. Dies bietet potenziellen Käufern und Betreibern die Möglichkeit, die historische Substanz der Gaststätte zu wahren und zugleich moderne oder alternative Nutzungskonzepte zu verwirklichen, die mit der historischen Bedeutung des Gebäudes harmonieren“, erklärt Klijn. „Das Denkmal soll schließlich weiter leben.“

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Das Gasthaus „Zur schönen Fernsicht“ liegt direkt am Obstmarschenweg im Alten Land. © hausfotografie.de | ELAG International Group Ltd./hausfotografie.de

Die ehemalige Handballspielerin und langjährige Maklerin sucht einen Käufer oder einen Betreiber für den Erhalt des historischen Lokals. „Ich setzte alles daran, einen Käufer zu finden, der das historische Erbe dieser besonderen Immobilie schätzt“, sagt die 48-Jährige. Kürzlich konnte sie das Interesse eines Investors wecken, der die Gaststätte weiterhin betreiben möchte und offen ist, einen geeigneten Betreiber an seiner Seite zu haben. „Dennoch bleibt die Suche nach weiteren Kaufinteressenten aktiv“, so Klijn.

Anwesen mit Elbblick am Deich: Gaststätte ist „lebendiges Kulturgut“

Die Gaststätte „Zur Schönen Fernsicht“ ist seit Generationen ein wichtiger Treffpunkt für Einheimische und Besucher und verkörpert die kulturelle und historische Seele von Grünendeich. Die Möglichkeit, dieses lebendige Kulturgut in verantwortungsvolle Hände zu geben, hat für Klijn höchste Priorität: „Wir suchen sowohl einen Käufer, der die Bedeutung dieses Hauses versteht, als auch Betreiber, die bereit sind, das Gasthaus in eigenständiger Führung weiterzuführen,“ erklärt die ehemalige Profisportlerin.

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Die letzte Sanierung des Traditionslokals „Zur schönen Fernsicht“ fand 2013 statt. Das Objekt bietet insgesamt mehr als 1500 Quadratmeter. © hausfotografie.de | ELAG International Group Ltd./hausfotografie.de

Der Investor, der Interesse an der Immobilie geäußert habe, plane, die Tradition der Gaststätte aufrechtzuerhalten, und suche deshalb einen Betreiber, der eigenverantwortlich arbeiten und das Lokal im ursprünglichen Sinne weiterführen möchte. „Diese besondere Kooperation schafft Raum für kreative Eigenständigkeit und eine langfristige Perspektive“, meint die Maklerin.

„Es ist eine großartige Chance für Investoren und Gastronomen

Gleichzeitig ist Klijn weiterhin auf der Suche nach potenziellen Käufern, die in die Immobilie investieren und vielleicht selbst den Betrieb übernehmen möchten. Oder die eigene Vorstellungen zur Bewahrung des historischen Charmes des Traditions- und Ausflugslokals haben.

„Es ist eine großartige Gelegenheit für Investoren und Gastronomen gleichermaßen – sei es als Käufer oder als Betreiber in Zusammenarbeit mit unserem Investor,“ so Klijn. Die Immobilie biete eine solide Grundlage und das Potenzial, sowohl wirtschaftlich erfolgreich als auch gesellschaftlich bedeutend zu sein.

Debbie Klijn stand jahrelang im Tor des Handball-Bundesligisten Buxtehuder SV, war Nationalspielerin der Niederlande und Torwarttrainerin der deutschen und der holländischen Nationalmannschaft der Frauen.
Debbie Klijn stand jahrelang im Tor des Handball-Bundesligisten Buxtehuder SV, war Nationalspielerin der Niederlande und Torwarttrainerin der deutschen und der holländischen Nationalmannschaft der Frauen. © DHB | Sascha Klahn

Altes Land: Anwohner der Traum-Immobilie hoffen auf Investor mit Ideen

Die Anwohner in Grünendeich hoffen gespannt auf eine Zukunft für ihren traditionsreichen Treffpunkt. Sie wünschen sich eine Nutzung, die Tradition und Moderne vereint und den besonderen Geist des Hauses erhält. Viele Altländer verbinden schöne Erinnerungen mit einem Besuch der Gaststätte, die für sie viel mehr ist als ein Ausflugslokal in Elb-Nähe.

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Grünendeichs Bürgermeister Nicolai Müller ist auf der dortigen Bühne einst mit seiner Band aufgetreten, es gab eine Theatergruppe und regelmäßige Aufführungen, wie sich Ratsfrau Ulrike Mohr in einem Evernest-Video zu dem Objekt erinnert. „Ich habe dort vor gut 40 Jahren selbst meine Hochzeit gefeiert und hätte das nach 40 Jahren gern wieder getan“, sagt die Altländerin. Sie hofft: „Es müsste nur der Mensch kommen, der sagt, ich mache das hier im Alten Land und hier etwas ganz Neues aufbaut.