Harburg/Winsen. Von Harburg bis Stelle, bei Winsen und in der Lüneburger Heide: Hier genießen Sie herbstliche Impressionen besonders schön und naturnah.

Wunderbar strahlt die Sonne vom blauen Himmel. Die ohnehin kräftigen Farben der herbstlich gewandeten Natur kommen – dergestalt ins rechte Licht gerückt – noch besser zur Geltung. Trotz der bevorstehenden Zeitumstellung legt die Wettervorhersage für die letzten Oktober-Tage nahe, dass wir dieses Schauspiel noch etwas länger bei angenehmen Temperaturen genießen dürfen.

Herbstspaziergänge bei Hamburg: Wo die Natur am schönsten ist

Nichts wie raus aus den eigenen vier Wänden! Wo einige Mitglieder unserer Redaktion einen Herbstspaziergang mit ihren Lieben am liebsten unternehmen, haben sie im Folgenden aufgeschrieben. Die Tipps reichen vom Appelbütteler Tal und Baumschulplantagen nahe Harburg, über einen Wald bei Stelle und den Luhe-Wanderweg bei Winsen bis in die Lüneburger Heide. Suchen Sie sich Ihren persönlichen Favoriten heraus und vor allem: Testen Sie unsere Vorschläge!

Idyllische Kulturlandschaft am Stadtrand: Das Appelbütteler Tal

Ein Geheimtipp im Bezirk Hamburg-Harburg, den im Grunde nur Anlieger kennen, ist das Appelbütteler Tal zwischen dem ehemaligen Dörfchen Appelbüttel im Norden und dem alten Dorfkern von Marmstorf im Süden. Das Tal kann schnurstracks von der Bushaltestelle Appelbütteler Weg (Linien 340, 4200, 4210) zur Bushaltestelle Feuerteichweg (145, 345) durchwandert werden. Das ist zwar schön, man verpasst aber einiges. Alternativ empfohlen sei eine größere Runde, die an einer den beiden Bushaltestellen beginnt.

Herbstidylle im Appelbütteler Tal
Eine Impression von der Herbstidylle im Appelbütteler Tal. © HA | Lars Hansen

Von der Bushaltestelle Appelbütteler Weg aus geht es in den gleichnamigen Weg. Der ist für Autos eine Sackgasse, sodass hier wenig Verkehr herrscht und man gut wandern kann. Die Anlieger sind auf Fußgänger eingestellt. Der Straße folgt man, bis es rechts in den Stichweg „Im Stubben“ geht. Dieser führt in den Wald.

Erweiterungen möglich: Stadtpark in Marmstorf oder Eißendorfer Forst

Wer dem Weg folgt und nach rund 450 Metern dessen Linkskurve mitmacht, kommt am Ende in der Straße „Hitzenbergen“ wieder aus dem Wald. Das Tal fällt jetzt zur linken Seite ab. Von Hitzenbergen geht es links in den schluchtartigen Hempbergweg und an dessen Ende wieder links auf den Appelbütteler Weg zurück zum Bus (oder Parkplatz). Gesamtstrecke: etwas mehr als vier Kilometer.

Herbstidylle im Appelbütteler Tal
Auch große Bäume und ein Wald prägen die herbstliche Stimmung im Appelbütteler Tal. © HA | Lars Hansen

Wer am Feuerteichweg startet, folgt dem Appelbütteler Weg bis „Im Stubben“ (auf dieser Tour links), danach weiter wie beschrieben. Am Ende des Hempbergwegs dann rechts zurück nach Marmstorf. Mit dem Stadtpark in Marmstorf und dem Eißendorfer Forst in Appelbüttel gibt es an beiden Enden Möglichkeiten, die Runde zu erweitern.

Aufgeräumt Spazierengehen in Baumschulplantagen bei Beckedorf

Demjenigen, der es aufgeräumt mag, sei ein Spaziergang durch die Plantagen der Baumschule von Ehren in Beckedorf empfohlen. Dank vieler Querwege kann man sich hier Spaziergänge je nach Kondition und Wetter aussuchen. Ein guter Startpunkt ist die Straße Beckedorfer Bogen, wo man sein Auto problemlos abstellen kann. Wer mag, kann sich hier (zumindest vormittags) schon mal mit einem Café, Kuchen oder Brötchen bei Bio-Bäcker Bahde stärken.

Schön ordentlich: Bäume der Baumschule Lorenz von Ehren mit erstem Herbstlaub
Schön ordentlich: Bäume der Baumschule Lorenz von Ehren mit erstem Herbstlaub © aufwind-luftbilder | Aufwind- Luftbilder

Zum Start der Wanderung blickt man rechts in ein gewaltiges Erdloch: Eine Kieskuhle, in der seit Jahrzehnten gewerkelt wird. Linkerhand beginnen die Baumschul-Plantagen der international tätigen Marmstorfer Firma von Ehren. Hier stehen die Bäume, der guten Erreichbarkeit und der Pflege wegen, nicht wild wie im Wald, sondern ordentlich in Reih und Glied.

Hier gedeihen Bäume, die man in freier Wildbahn nicht so häufig sieht

Erstaunlich, wie beruhigend eine solche Ordnung auf das Gemüt wirken kann, wenn man in der richtigen Stimmung dafür ist. Zudem bieten die Gewächse – wenn man in Gesellschaft unterwegs ist – allerlei Anlass, sein botanisches Wissen wahlweise kundzutun oder zu erweitern. Hier gedeihen Bäume, die man in freier Wildbahn eben nicht so häufig sieht.

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Die besondere Atmosphäre des Herbstes lässt sich in diesen Tagen an vielen Orten im Hamburger Süden erleben. © HA | Markus Steinbrück

Ein schöner Weg führt vom Beckedorfer Bogen in leichter Linkskurve Richtung Woxdorf und Metzendorf weiter nach Emmelndorf, wo man zum Beispiel bei „Overmeyer Landbaukultur“ einkehren, shoppen und Mittag essen kann. Geht man weiter auf der Straße Hohlweg, eröffnet sich dem Spaziergänger das weitläufige Areal des Hamburger Land- und Golf-Clubs Hittfeld. An ihm vorbei kommt man entlang der Bahn über Eddelsen nach Tötensen (Straße Zum Sunder). Hier geht es an der B75 wieder rechts in den Wald hinein, in den Metzendorfer Weg und zurück in die Plantagenwelt.

Mystischer Mischwald: Buchwedel lockt mit Gasthaus und Parkplätzen

Ein Spaziergang durch den Buchwedel hat zu jeder Jahreszeit seine Reize. In diesen Herbsttagen präsentiert sich das Waldgebiet im Landkreis Harburg besonders farbenfroh. Besonders dann, wenn die Sonne durch die Blätter und Tannen des Mischwaldes schimmert, entfaltet der Buchwedel eine geradezu mystische Ausstrahlung. Gelegen an der Kreisstraße von Stelle in Richtung Ohlendorf bzw. Holtorfsloh, kann der geneigte Spaziergänger sein Fahrzeug auf einem von zwei Parkplätzen abstellen.

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Der erste befindet sich – von Stelle über die A-39-Brücke kommend – direkt am Waldrand gegenüber des Gasthauses Kieselshöh. Hier lässt sich der Spaziergang mit einem schönen Stück Kuchen oder einer zünftigen Mahlzeit abrunden (Mittwoch, Freitag, Sonnabend und Sonntag, jeweils 11.30 bis 21 Uhr). Der zweite Parkplatz liegt einen Kilometer weiter Richtung Seevetal. Von hier aus spaziert man entlang des Waldlehrpfades oder schaut kleinen Wassermühlen am Bach bei ihrer Arbeit zu. Die Wege durch den Buchwedel machen wahlweise kleine Höhen und Täler erlebbar oder schlängeln sich fast ebenerdig durch die Natur.

Auf dem Luhe-Wanderweg nach Bahlburg oder zum Golfplatz

Wer den Spaziergang mit Blick auf Wasser verbinden möchte, dem sei der Luhe-Wanderweg ans Herz gelegt. Mit dem Metronom anreisend, ist der Bahnhof Winsen ein günstiger Start- und Endpunkt. Die namensgebende Luhe fließt wenige hundert Meter entfernt am Krankenhaus vorbei. Über eine gebogene Brücke erreicht man das andere Ufer und kann seinen Weg Richtung Roydorf fortsetzen – vorbei an Angelteichen und mit Blick in die weite Landschaft.

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Hinter dem Winsener Krankenhaus führt diese charakteristisch gebogene Brücke über die Luhe.  © HA | Markus Steinbrück

Das E-Werk in Luhdorf, Schauplatz von Kanuslalom- Regatten, ist mit seinen hohen Bäumen Pflicht als Zwischenstation. Dort muss man sich entscheiden, ob die Kraft für einen längeren Abstecher Richtung Bahlburg reicht, oder ob im Bogen entlang der Golfanlage Green Eagle lieber der Rückweg im Fokus steht. Empfohlen sei ein Weg durch das alte Luhdorf, über den Jungfernstieg (ja, den gibt es auch in Winsen) und Haidweg. Auf den letzten Metern zurück zum Bahnhof wartet schließlich ein Wäldchen namens Schützengehölz.

Über den Stöckter Deich zum Hafen – Stärkung am Fähranleger

Am anderen Ende der Innenstadt führt ein Wanderweg ebenfalls mit der Luhe im Blick vom Aldi-Markt am Altstadtring zum Stöckter Hafen. In den renaturierten Feuchtwiesen neben dem Stöckter Deich tummeln sich allerlei Vögel, auf der anderen Seite liegen schöne Reetdachhäuser oder Teiche, die man hier Brack nennt. Kurz vor dem Wendepunkt kommen schließlich Ilmenau, Elbe und kleine Yachthäfen in Sicht.

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Ein Blick in den Stöckter Hafen und auf die Schiffswerft August Eckhoff.  © HA | Markus Steinbrück

Wer mag, kann sich am Fähranleger Hoopte stärken, bevor auf der anderen Seite der Hoopter Straße der Rückweg wartet. „Mittelster Weg“ führt fernab der Hauptstraße durch Felder zurück nach Winsen. Am Luhepark muss man sich entscheiden, zum Altstadtring oder aber zum Bahnhof zurückzukehren.

Start am Hof Sudermühlen: Kleine Wanderung in der Lüneburger Heide

Wer auf einem Spaziergang durch die Lüneburger Heide in Ruhe die Natur genießen will, für den ist diese Route eine gute Wahl. Die etwa einstündige Tour verläuft abseits der allzu bekannten Highlights der einzigartigen Landschaft – und bietet so die Chance auf ein Heide-Erlebnis ohne großen Rummel.

Startpunkt der gut ausgeschilderten Tour ist der Parkplatz am Hotel Hof Sudermühlen. An der historischen Wassermühle vorbei führt der Weg über eine kleine Holzbrücke in die typische Heidelandschaft. Immer geradeaus geht es eine Allee entlang, mit bestem Blick über die Landschaft zu beiden Seiten. Bevor das Waldgebiet beginnt, biegt man links auf einen sandigen Pfad ab und steigt einen kleinen Hügel empor.

Mitten durch den Naturschutzpark geht es an der nächsten Wegkreuzung nach links in einem Bogen bis zum Pastor-Bode-Weg. Dieser führt zurück, fast bis zum Ausgangspunkt. Wer mag, hängt noch eine weitere Schleife auf der gegenüberliegenden Seite auf dem Von Krogh‘schen Rundweg an, um schließlich über die Allee zum Parkplatz zurückzukehren.