Durch die Aufhebung von Auflagen habe das Hamburger Oberverwaltungsgericht (OVG) die Polizisten ins Kreuzfeuer linker und rechter Gewalt geschickt.

Hamburg. Nach den schweren Krawallen am Rande einer Rechtsextremisten-Demonstration in Barmbek sagte Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Konrad Freiberg, am Freitag: "Es ist unverantwortlich, wenn die Justiz die wohl überlegten und aus der Erfahrung heraus gebildeten polizeilichen Maßnahmen torpediert und so die Einsatzkräfte in ein Kreuzfeuer linker und rechter Gewalt schickt." Zuvor hatte schon Hamburgs Innensenator Udo Nagel (OVG) den Richtern eine Mitschuld an der Eskalation der Gewalt gegeben, weil sie Auflagen der Polizei gegen die Gegendemonstranten am Mittwochabend aufgehoben hatten. Unterdessen begann in der Nacht zum Freitag das Aufräumen in Barmbek. Mitarbeiter der Stadtreinigung fegten rund 25 Kubikmeter Glasscherben, Müll und Steine von den Straßen, teilte ein Sprecher am Morgen mit. Nach den stundenlangen Auseinandersetzungen in Barmbek war es auch in der Nacht im Schanzenviertel zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Randalierern gekommen. Dabei wurden zwei Autos sowie Mülleimer angezündet. Laut Polizei wurden zwei Verdächtige festgenommen. Einzelheiten sollen auf einer Pressekonferenz um 13 Uhr bekanntgegeben.

Bei dem seit Jahren schwersten Ausschreitungen in der Hansestadt nahm die Polizei nach eigenen Angaben rund 250 Menschen fest oder in Gewahrsam. Rund 2500 Beamten waren im Einsatz. 26 Polizisten wurden nach Angaben aus der Innenbehörde verletzt.