Hamburg. Die Untersuchung des Tourismusverbandes Hamburg bringt nicht weiter. Dabei lohnt es, über Chancen und Grenzen von Städtereisen zu streiten.

Der Tourismusverband Hamburg hat eine umfangreiche Studie in Auftrag gegeben, um „soziale und gesellschaftliche Effekte des Tourismus“ zu erforschen. Dafür wurden Hamburger befragt, Tiefeninterviews geführt, Reiseführer ausgewertet und der eigene (!) Podcast analysiert. Angesichts wachsender Kritik an Reiselust unter dem Schlagwort „Overtourism“, den Herausforderungen der Mehrwertsteuererhöhungen und einer prekären Infrastruktur eine überfällige Untersuchung.

Allerdings fallen die Ergebnisse, höflich formuliert, arg überschaubar aus. Da heißt es dann: „Hamburg in einem Wort: wunderschön, vielseitig, weltoffen“. Das soll wohl bedeuten, um aus drei Wörtern eins zu machen: Hamburg ist toll, toll, toll.

Hamburger Tourismusstudie: Presseerklärung liest sich wie Satire

Die Zusammenfassung, die sich zeitweise wie eine Satire auf Political Correctness und Genderei liest, hat noch weitere Sensationen herausgefunden: „Aufgrund der Zuwanderung ist die Bevölkerung Hamburgs sehr divers, sodass sich Reisende heutzutage meist gar nicht von Einwohnenden unterscheiden lassen. Daher kommt es laut den 300 Befragten aus der Reisebranche auch vergleichsweise selten zu Konflikten zwischen Urlaubenden und der einheimischen Bevölkerung.“

Offenbar wurden Urlaubende, als sie noch Urlauber hießen, regelmäßig von Einheimischen verprügelt. Zudem hat die Studie ermittelt, dass „84 Prozent der befragten Touristiker:innen“ der Ansicht sind, der Hafen habe maßgeblich daran mitgewirkt, Hamburg zu der Stadt zu machen, die sie heute ist. Erstaunlich.

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Immerhin: Für 61 Prozent der Bürger überwiegen die positiven Auswirkungen des Tourismus auf die Hansestadt. Damit es mehr werden, sollte man in Zukunft substanzreichere Studien veröffentlichen.