Die Aktivisten der „Letzten Generation “ drohen nach dem Verkehrschaos am Sonnabend weitere Störungen an und wollen so einen Dialog erpressen.

Die Aktivisten der „Letzten Generation“ erpressen Hamburgs Bürgermeister, nötigen Autofahrer, vergiften das gesellschaftliche Klima, ignorieren Regeln des Rechtsstaats, verhöhnen die repräsentative Demokratie. Als sich Ideologen der „Letzten Generation“ am Sonnabend auf den Elbbrücken festklebten – im Wissen um die gleichzeitige Sperrung des Elbtunnels – haben sie sich endgültig aus dem öffentlichen Diskurs verabschiedet. Spätestens seit diesem Wochenende ist klar: Es gibt keine Basis für Gespräche oder gar Verhandlungen.

Die Folgen des menschengemachten Klimawandels sind dramatisch. Extreme Hitzewellen, Überschwemmungen und Dürren drohen in immer kürzeren Abständen. Das hat zuletzt der Weltklimabericht aus der vergangenen Woche belegt. Wer die Probleme heute noch immer nicht sieht oder einen Klimawandel gar negiert, verweigert sich wie ein Narr wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Klima-Kleber setzen auf destruktive Aktionen

Nur anders als es die „Letzte Generation“ wahrhaben will und glauben macht, hat die Politik auf die dramatischen Veränderungen mit ambitionierten Zielen reagiert. Klimaneutralität innerhalb von rund 20 Jahren erreichen zu wollen stellt ein Industrieland vor große Herausforderungen. Dabei geht es für Bund und Länder nicht nur darum, die Dekarbonisierung der Wirtschaft voranzubringen und die Transformation der Industrie zu fördern, sondern diese Veränderungen auch sozial gerecht zu gestalten. Heißt: zu finanzieren. Was ihre Forderungen für die Arbeitsplätze und die Finanzierung des Sozialstaats bedeuten würde, ficht die Klima-Kleber hingegen nicht an.

Deren Aktionen sind destruktiv. Vergangene Woche erst hatten sie sich bei Bürgermeister Tschentscher und den Fraktionschefs entschuldigt. Es sei nie ihre Absicht gewesen, der Politik zu drohen. Und was machen sie gleich hinterher?: Sie besetzen die Köhlbrandbrücke. Und nun die Elbbrücken. Jetzt noch mit der Letzten Generation zu verhandeln hieße, sich auf eine Erpressung einzulassen.

Die verstörenden Bilder vom Wochenende zeigen: Die Nerven der Autofahrer liegen blank. Sie zerren Klima-Kleber von der Straße, prügeln auf sie ein, treten sie in den Bauch. Was vor ein paar Monaten mit Pöbeleien begann, ist längst bei Körperverletzungen angekommen, bei Fällen für Polizei und Justiz. Spürbare Konsequenzen braucht es aber auch gegen die Klima-Kleber. Das fängt bei Rechnungen für die Polizeieinsätze an und geht mit längerem Nachdenken im Gewahrsam weiter.