Hamburg. Die „Letzte Generation“ hat angekündigt, ihre Protestaktionen in Hamburg zu verschärfen. Es soll nicht bei Straßenblockaden bleiben.
Die Umweltaktivistin Lea-Maria Rhein aus Hamburg hat im Rahmen des Podcasts „Hamburg Aktuell“ weitere Protestformen der „Letzten Generation“ in der Hansestadt angekündigt. So schloss sie neben Straßenblockaden für die Zukunft das Anketten an Bahnschienen oder auch die Besetzung der Landebahnen in Fuhlsbüttel nicht aus.
Zuvor hatten die Aktivisten der „Letzten Generation“ von Hamburgs Erstem Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) in einem Brief verlangt, die Forderung nach Bildung eines Gesellschaftsrates zur Lösung der Klimakrise zu unterstützen. Gespräche wurden jedoch vonseiten Tschentschers abgelehnt.
„Letzte Generation“ fordert Gespräch mit Tschentscher
In dem Schreiben hatte die „Letzte Generation“ dem Bürgermeister ein Ultimatum bis zum 13. März gesetzt. Sei bis dahin nicht auf ihre Forderungen eingegangen worden, wolle die Gruppe für eine „maximale Störung der öffentlichen Ordnung sorgen“, hieß es. „Die Zeit drängt gerade einfach und die Wissenschaft sagt auch, dass die nächsten Jahre über die gesamte Geschichte der Menschheit entscheiden werden“, sagte „Letzte Generation“-Aktivistin Rhein im Podcast von Hamburg Zwei.
Auch andere deutsche Großstädte haben ähnliche Briefe mit der selben Forderung von der „Letzten Generation“ erhalten. Immer wieder tauchte dabei auch der Vorwurf auf, die Klimaaktivisten würden mit der Androhung möglicher Konsequenzen auf erpresserische Mittel zurückgreifen.
Nach Aussage Rheins ging es jedoch nie darum, Tschentscher zu erpressen. „Das wollten wir oder möchten wir in keiner Form machen.“ Vielmehr wollen die Aktivisten, „ins Gespräch zu kommen und wir sind uns glaub ich alle darüber einig und ich glaube auch Herr Tschentscher weiß das und ist sich dessen auch bewusst, dass die Bundesregierung jetzt handeln muss“, sagte Rhein. „Wir rasen gerade mit einer unfassbaren Geschwindigkeit in einen Klima-Kollaps hinein.“
„Letzte Generation“ möchte Proteste friedlich halten
Ihre Forderung mit einer Erpressung gleichzusetzen, finde sie „schwierig“, da das, was die „Letzte Generation“ tue, kein persönlicher Wunsch sei.Die „Letzte Generation“ fordere vielmehr, dass ein Kollaps der Gesellschaft verhindert werde. Schließlich gehe es um das Überleben der gesamten Menschheit.
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Im Hinblick auf künftige Aktionen der „Letzten Generation“ sagte Rhein weiter, es sei den Aktivisten „ganz ganz wichtig, dass unser Protest immer gewaltfrei bleibt. Wir legen größten Wert darauf, dass unsere Proteste immer friedlichst bleiben und dass wir dadurch niemanden gefährden und uns selber eben auch nicht“. Das Risiko, im Extremfall für ihre Verkehrsblockaden ins Gefängnis zu kommen, gehe sie dagegen bewusst ein.
In anderen deutschen Großstädten kam es nach ähnlichen Ultimaten gegenüber der Oberbürgermeister bereits wieder zu Protestaktionen. So hatten sich am Freitagmorgen etwa in Berlin und Köln auf Hauptstraßen festgeklebt. In anderen Städten wie Hannover und Tübingen setzte man sich hingegen mit der „Letzten Generation“ an einen Tisch.