Hamburg. Fußballerisch ist zwar noch Luft nach oben, aber die Liga ist die große Chance für den HSV. Ein Kommentar.
Sechs Spiele sind gespielt, das Stadtderby ist absolviert. Zeit, ein wenig zurück in die Zukunft zu schauen. Zugegeben: Wer vor der Saison prognostiziert hätte, dass der HSV nach sechs Spielen mit fünf Punkten Vorsprung auf Platz drei ungeschlagen an der Spitze steht, den müsste man als Direktor of Ligavorhersagen verpflichten. Entscheidend ist es nun, die bisherigen Leistungen realistisch zu bewerten und Rückschlüsse für die weitere Saison zu ziehen.
Halten wir fest: Der HSV ist taktisch flexibler geworden, arbeitet besser gegen den Ball. Fußballerisch aber hat der HSV an den ersten sechs Spieltagen der vergangenen Saison mehr überzeugt. Und ohne Simon Terodde hätten die Hamburger auch gut und gerne sechs bis acht Punkte weniger haben können. Wer also glaubt, dass der HSV diese Liga einfach so dominieren wird, der irrt gewaltig.
Liga spricht für HSV-Aufstieg
Die große Chance des HSV in diesem Jahr – das lässt sich bereits sagen – ist die Liga an sich. Holstein Kiel ist ein Geheimfavorit, aber nicht das Bielefeld vergangener Saison. Hannover hat einen guten Kader, ist aber nicht Stuttgart. Fürth, der neue Zweite Bochum, Regensburg sind unangenehm, aber nicht so unangenehm wie Heidenheim 2019/20. Die Absteiger Düsseldorf und Paderborn? Sind wohl eher das Hannover der vergangenen Saison.
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Dass der HSV in den vergangenen zwei Jahren den Aufstieg verpasste, lag einzig und allein am HSV selbst. Dass der Club angesichts dieser traumatischen Erfahrungen nicht mehr vom Aufstieg spricht, ist verständlich und auch richtig. Angesichts dieser Zweiten Liga kann für den HSV aber auch in dieser Saison nichts anderes zählen als das A-Wort.