Hamburg. Amaechi trifft für U21. Sportdirektor Michael Mutzel lobt Entwicklung von Vagnoman. Ex-Profi Lacroix trauert Zeit beim HSV nach.

Die HSV-News am 1. November 2020.

Bochum ist der neue HSV-Jäger Nummer eins

Der VfL Bochum ist jetzt der erste Verfolger von Zweitliga-Spitzenreiter Hamburger SV. Die Mannschaft von Trainer Thomas Reis gewann das hochunterhaltsame Gastspiel bei den weiter sieglosen Würzburger Kickers am Sonntag mit 3:2 (2:2). Mit elf Punkten nach dem sechsten Spieltag kletterten die Bochumer auf den zweiten Tabellenplatz hinter dem HSV, der fünf Zähler mehr hat.

In einem sehr munteren Fußballduell trafen Ridge Munsy (7. Minute) und Patrick Sontheimer (35.) für die Gastgeber aus Unterfranken. Soma Novothny (21.), Danilo Soares (32.) und schließlich Simon Zoller (73.) bescherten dem VfL den dritten Saisonsieg. Keeper Manuel Riemann rettete den Gästen mit einer starken Parade kurz vor Schluss den verdienten Dreier. Die Würzburger zeigten sich nach dem Wirbel um falsch-positive Corona-Tests in der Offensive zwar verbessert. Die Hintermannschaft um Innenverteidiger Douglas offenbarte aber zu viele Lücken.

Hannover 96 ist auswärts nur ein Punktelieferant

Dagegen musste Aufstiegs-Mitfavorit Hannover 96 einen weiteren empfindlichen Rückschlag hinnehmen. Die Mannschaft von Trainer Kenan Kocak bleibt nach dem deutlichen 1:4 (0:2) bei der SpVgg Greuther Fürth weiter ohne Auswärtspunkt. Die torreichste Partie des 6. Spieltages gab es im dritten Sonntagsspiel beim 3:4 (2:1) des Karlsruher SC gegen den SV Darmstadt.

Amaechi trifft für U21 bei Sieg in Kiel

Für Xavier Amaechi war es gelungener Sonntag. Das englische Offensivtalent holte sich beim 3:1-Sieg der U21 bei der zweiten Mannschaft von Holstein Kiel neues Selbstvertrauen. Der 19-Jährige, der in der Zweitliga-Mannschaft noch immer auf seinen Durchbruch wartet, erzielte in der 63. Minute den Treffer zum Endstand. Neben Amaechi trafen auch Ogechika Heil und Robin Meißner.

Xavier Amaechi (r.) spielte zuletzt bei den Profis des HSV keine Rolle.
Xavier Amaechi (r.) spielte zuletzt bei den Profis des HSV keine Rolle. © WITTERS | Tim Groothuis

Vielleicht ist der Sieg im Regionalliga-Nordderby ja ein gutes Omen. Die Profimannschaft muss am Montag in einer Woche ebenfalls bei Holstein Kiel antreten. Xavier Amaechi hätte nichts dagegen, auch in diesem Duell endlich mal wieder zum Einsatz zu kommen.

Leistner muss sich bei Kampf um Stammplatz gedulden

Beim 2:2 gegen den FC St. Pauli saß Toni Leistner 90 Minuten auf der Bank. Eigentlich wurde der Innenverteidiger als "Säule" verpflichtet. Bisher stand sein Wechsel zum HSV aber unter keinem guten Stern. Sportlich mit überschaubarer Vorstellung, dazu sein Platzverweis beim 1:0-Sieg und Fürth und der Ausraster gegen einen Fan beim DFB-Pokal-Aus in Dresden.

"Er war jetzt einmal auf der Bank, aber ich denke, die Jungs, die gespielt haben, hatten sich das einfach verdient in den vergangenen Wochen. Sie haben konstant Leistung abgeliefert und dann ist das ein ganz normaler Prozess, dass er da einmal draußen ist“, erklärte Sportdirektor Michael Mutzel und fügte an: "Das kann sich natürlich auch immer ändern. Er trainiert gut, er bietet sich an, er verhält sich gut. Toni ist erfahren genug und weiß damit umzugehen. Er wird sich wieder anbieten und dann schauen wir, ob er sich wieder reinspielt.“

So kämpften HSV und St. Pauli um die Stadtmeisterschaft

HSV-Verteidiger Stephan Ambrosius (l.) im Kopfballduell mit St.-Pauli-Stürmer Simon Makienok: Am Freitagabend trafen sich die Stadtrivalen im Volksparkstadion zum 104. Hamburger Derby.
HSV-Verteidiger Stephan Ambrosius (l.) im Kopfballduell mit St.-Pauli-Stürmer Simon Makienok: Am Freitagabend trafen sich die Stadtrivalen im Volksparkstadion zum 104. Hamburger Derby. © WITTERS | Tim Groothuis
Der erste Torjubel gehört dem HSV: Simon Terodde (l.) trifft per Kopf zum 1:0.
Der erste Torjubel gehört dem HSV: Simon Terodde (l.) trifft per Kopf zum 1:0. © WITTERS | Tim Groothuis
Für den neuen HSV-Torjäger ist es bereits der siebte Saisontreffer.
Für den neuen HSV-Torjäger ist es bereits der siebte Saisontreffer. © Getty Images | Martin Rose
Doch der FC St. Pauli antwortet noch vor der Pause: Rodrigo Zalazar (l.) trifft per Fernschuss.
Doch der FC St. Pauli antwortet noch vor der Pause: Rodrigo Zalazar (l.) trifft per Fernschuss. © dpa | Christian Charisius
… und dreht danach jubelnd ab.
… und dreht danach jubelnd ab. © dpa | Christian Charisius
Schock für den HSV: St.-Pauli-Stürmer Simon Makienok (2. v. r.) trifft zum 1:2 – Derby gedreht.
Schock für den HSV: St.-Pauli-Stürmer Simon Makienok (2. v. r.) trifft zum 1:2 – Derby gedreht. © WITTERS | Tim Groothuis
Beim Jubel der St.-Pauli-Spieler bekommt die HSV-Eckfahne diesmal nichts ab.
Beim Jubel der St.-Pauli-Spieler bekommt die HSV-Eckfahne diesmal nichts ab. © WITTERS | Valeria Witters
Doch im Gegenzug wendet Simon Terodde mit seinem zweiten Tor des Abends die nächste Derby-Schmach für den HSV ab.
Doch im Gegenzug wendet Simon Terodde mit seinem zweiten Tor des Abends die nächste Derby-Schmach für den HSV ab. © WITTERS | Tim Groothuis
HSV-Kapitän Tim Leibold (l.) fährt gegen St. Paulis Finn Ole Becker das Bein aus.
HSV-Kapitän Tim Leibold (l.) fährt gegen St. Paulis Finn Ole Becker das Bein aus. © WITTERS | Tim Groothuis
Für HSV-Trainer Daniel Thioune war es das erste Hamburger Stadtderby.
Für HSV-Trainer Daniel Thioune war es das erste Hamburger Stadtderby. © WITTERS | Tim Groothuis
Amadou Onana (r., gegen St. Paulis Rodrigo Zalazar) durfte nach seiner starken Leistung gegen Würzburg diesmal von Beginn an für den HSV ran.
Amadou Onana (r., gegen St. Paulis Rodrigo Zalazar) durfte nach seiner starken Leistung gegen Würzburg diesmal von Beginn an für den HSV ran. © WITTERS | Tim Groothuis
HSV-Verteidiger Moritz Heyer (l.) kann Rodrigo Zalazar vom FC St. Pauli nicht halten.
HSV-Verteidiger Moritz Heyer (l.) kann Rodrigo Zalazar vom FC St. Pauli nicht halten. © WITTERS | Tim Groothuis
HSV-Angreifer Manuel Wintzheimer (r.) hat Sebastian Ohlsson vom HSV im Rücken.
HSV-Angreifer Manuel Wintzheimer (r.) hat Sebastian Ohlsson vom HSV im Rücken. © WITTERS | Valeria Witters
Rico Benatelli (M.) vom FC St. Pauli macht gegen HSV-Angreifer Manuel Wintzheimer (l.) das Bein lang, rechts stört Stephan Ambrosius.
Rico Benatelli (M.) vom FC St. Pauli macht gegen HSV-Angreifer Manuel Wintzheimer (l.) das Bein lang, rechts stört Stephan Ambrosius. © WITTERS | Tim Groothuis
St. Paulis Luca Zander (o.) wirft sich gegen HSV-Angreifer Manuel Wintzheimer rein.
St. Paulis Luca Zander (o.) wirft sich gegen HSV-Angreifer Manuel Wintzheimer rein. © WITTERS | Valeria Witters
St. Paulis Daniel Buballa (r.) beschwert sich, Simon Terodde (l.) und Jan Gyamerah vom HSV haben keinen Grund zur Klage.
St. Paulis Daniel Buballa (r.) beschwert sich, Simon Terodde (l.) und Jan Gyamerah vom HSV haben keinen Grund zur Klage. © Getty Images | Martin Rose
Moritz Heyer (u.) vom HSV und St. Paulis Daniel-Kofi Kyereh im Bodenkampf.
Moritz Heyer (u.) vom HSV und St. Paulis Daniel-Kofi Kyereh im Bodenkampf. © dpa | Christian Charisius
HSV-Torjäger Simon Terodde (vorn) kommt vor St.-Pauli-Verteidiger Daniel Buballa zum Kopfball.
HSV-Torjäger Simon Terodde (vorn) kommt vor St.-Pauli-Verteidiger Daniel Buballa zum Kopfball. © Getty Images | Martin Rose
Der sitzt: Moritz Heyer (r.) vom HSV im Eins-gegen-eins mit St. Paulis Daniel-Kofi Kyereh
Der sitzt: Moritz Heyer (r.) vom HSV im Eins-gegen-eins mit St. Paulis Daniel-Kofi Kyereh © dpa | Christian Charisius
St. Paulis Daniel-Kofi Kyereh (r.) grätscht HSV-Verteidiger Jan Gyamerah dazwischen.
St. Paulis Daniel-Kofi Kyereh (r.) grätscht HSV-Verteidiger Jan Gyamerah dazwischen. © Getty Images | Martin Rose
Humor haben sie beim HSV: Die Fans im Volksparkstadion geben sich vor dem Zweitliga-Derby gegen den FC St. Pauli ihren Träumen hin.
Humor haben sie beim HSV: Die Fans im Volksparkstadion geben sich vor dem Zweitliga-Derby gegen den FC St. Pauli ihren Träumen hin. © Getty Images | Martin Rose
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Ex-Profi Lacroix trauert HSV-Zeit hinterher

Abwehrspieler Leo Lacroix (28), der auf Leihbasis in der Saison 2018/19 für den HSV gespielt hatte, wäre nach eigener Aussage gerne länger in Hamburg geblieben. „Es war sehr schade für mich“, sagte Lacroix in einem Interview mit dem französischen Magazin „Foot Mercato“ und fügte an: „Ich habe große Spiele gemacht, besonders gegen Köln und Union Berlin, die großen Mannschaften. In den Zeitungen schrieb man, dass es positiv wäre, wenn ich nach der Leihe fest in Hamburg unterschreibe“, so Lacroix, der zum AS Saint Etienne zurückmusste.

Sein Aus in Hamburg sieht er in Zusammenhang mit dem Aus von Trainer Hannes Wolf und Sportvorstand Ralf Becker. „Nachdem der Trainer und der Sportvorstand entlassen wurden, wollte man alles neu strukturieren. Also musste ich zu Saint-Étienne zurückkehren.“ Seit diesem Sommer ist Lacroix vereinslos.

Sportdirektor Mutzel lobt Vagnoman nach Derby-Auftritt

Das zwischenzeitliche 1:0 durch Simon Terodde legte Josha Vagnoman (20) mit einer traumhaften Flanke auf den zweiten Pfosten perfekt auf. Beim 2:2 gegen den FC St. Pauli zeigte das Eigengewächs, wie viel Potenzial es hat. "Jedes Spiel bringt ihn weiter. Er braucht jetzt mal Stabilität und mal 15 Spiele am Stück. Er ist immer wieder durch Verletzungen weggebrochen", sagte Sportdirektor Michael Mutzel und ergänzte: "Wir haben viele super-interessante Spieler auf dem Platz, die am Anfang ihrer Entwicklung sind. Wir können stolz darauf sein, dass da junge Burschen im Derby mitspielen und es trotz des riesigen Drucks richtig gut machen", lobte Mutzel.

Ulreich verabschiedet sich vom FC Bayern

Das freie Wochenende hat Sven Ulreich in München verbracht. Der HSV-Torhüter verabschiedete sich bei seinen alten Kollegen vom FC Bayern und besuchte seine Frau Lisa und seine beiden Kinder Malia und Len, die noch in Süddeutschland wohnen. "Nach meinem Wechsel waren viele der Jungs auf Länderspielreise. Ich habe zu dieser Zeit bereits meine Sachen aus meinem alten Spind abgeholt. Ich konnte mich aber noch nicht von jedem verabschieden. Vielleicht klappt es diesen Sonntag. Die Corona-Umstände machen einen Besuch aber nicht einfacher", sagte Ulreich bei "Sport1"

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Der Torhüter schwärmt derweil von seiner neuen Heimat. Ulreich macht keinen Hehl daraus, dass es die perfekte Entscheidung für ihn war, seine Zelte in Hamburg aufzuschlagen. "Mit unserem aktuellen Lauf können wir zufrieden sein. Aber es geht immer besser, auch bei mir", sagte Ulreich und ergänzte: "Natürlich ist es beim HSV ein anderes Niveau als beim FC Bayern, aber wir haben in unserer Mannschaft einen guten Mix aus Talent und Erfahrung. Die Trainings-Qualität ist auch sehr hoch."

Vor allem Simon Terodde hat es dem HSV-Keeper angetan. Nach sechs Spielen liegt der Torjäger mit acht Treffern auf Platz eins der Torschützenliste der Zweiten Liga. "Er ist wirklich ein Phänomen. Vor dem Tor ist er eiskalt, er steht immer richtig und ist ein richtig guter Typ. Wir können uns sehr glücklich schätzen, ihn in unseren Reihen zu haben", lobt der 33-Jährige.