Besonderer Topwert: Gyamerah ist der neue HSV-Spielmacher
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Hamburg. Der Verteidiger drehte im Derby gegen den FC St. Pauli auf und macht dem HSV Hoffnung auf noch viel mehr.
Die zwei freien Tage, die Daniel Thioune seiner Mannschaft für den Sonntag und den Montag spendiert hatte, dürften Jan Gyamerah gut gepasst haben. Beine hochlegen hieß es für den HSV-Verteidiger nach dem intensiven Stadtderby am Freitagabend. Mit 10,9 Kilometern hatte der 25-Jährige gegen St. Pauli die meisten Kilometer seiner Mannschaft zurückgelegt. Es kommt selten vor, dass ein Verteidiger in dieser Wertung vorne liegt. Gyamerah aber hielt es einfach nicht auf seiner Position.
Vor allem in der ersten Halbzeit leitete er aus der Dreierkette hinaus fast jeden HSV-Angriff ein, setzte seine Mitspieler wie Josha Vagnoman vor dem 1:0 in Szene oder dribbelte selbst vom einen zum anderen Strafraum. Es war ein Turbo-Auftritt, der mächtig Eindruck machte. „Jan wächst von Woche zu Woche – und das auf unterschiedlichen Positionen“, sagte Trainer Thioune. „Wir haben eine gewisse Erwartungshaltung an ihn, die toppt er. Es bringt Spaß, ihn Fußball spielen zu sehen.“
Startet Gyamerah jetzt beim HSV durch?
Tatsächlich hat Gyamerah nach seiner Leidensgeschichte derzeit einfach nur Spaß zu spielen. Und das tat er zuletzt gleichermaßen gut hinten in der Viererkette links (Fürth), rechts (Würzburg) oder auch in der Dreierkette links (Aue) oder rechts (St. Pauli). Vor allem die etwas zentralere Position scheint prädestiniert für ihn. Mit seiner Technik, seinem Tempo und dem mutigen Andribbeln bringt er alles mit, was einen modernen Verteidiger auszeichnet.
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Acht Monate hatte Gyamerah in der vergangenen Saison nach seinem Wadenbeinbruch gefehlt. Zuvor konnte man unter Dieter Hecking sein Potenzial schon erkennen. Was wirklich in ihm steckt, zeigt er nun unter Thioune. „Wir wussten immer, dass er ein guter Spieler ist, jetzt darf er das endlich mal zeigen“, sagte Sportdirektor Michael Mutzel. „Er hat sehr hart daran gearbeitet, dass er so zurückkommt und ist jetzt einfach körperlich in einer guten Verfassung.“
Gyamerah, der 2019 von Ex-Sportvorstand Ralf Becker und Ex-Coach Hannes Wolf vom VfL Bochum zum HSV gelotst wurde, wird intern großes Entwicklungspotenzial bescheinigt. Weil er eine hohe intrinsische Motivation mitbringt, an sich zu arbeiten. Nicht nur auf dem Platz. Er bildet sich weiter, nutzt gerne den Austausch mit dem neuen Reflexionstrainer Martin Daxl und schuftet viel nebenbei, damit er körperlich stabil wird. Bleibt er gesund – da sind sich beim HSV alle sicher – war der Auftritt gegen St. Pauli erst der Anfang.
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