Hamburg. Der HSV und die Stadt sind sich bei der Frage um eine Sanierung des Volksparkstadions uneinig. Eine Einordnung.

Die ganze Geschichte lässt sich in drei Sätzen zusammenfassen: Das in die Jahre gekommene Volksparkstadion muss im Hinblick auf die EM 2024 für bis zu 30 Millionen Euro saniert werden. Der klamme HSV hofft – coronabedingt – auf möglichst viele Gelder der Stadt. Und die Stadt will – coronabedingt – möglichst wenig Gelder zahlen.

An dieser Stelle würde in einem gutem Kommentar nun eine gut begründete Meinung folgen, warum entweder der HSV oder die Stadt recht haben. Doch was, wenn irgendwie beide recht haben?

Welche Fehler der HSV gemacht hat

Die HSV-Verantwortlichen müssen sich sicherlich den Vorwurf gefallen lassen, dass sie in den vergangenen Jahren auf zu großem Fuß gelebt haben und notwendige Infrastukturmaßnahmen wegen des Dauer-Existenzkampfes auf die lange Bank geschoben haben. Dass das Stadion-Fass nun während der Corona-Pandemie überzulaufen droht, ist das Pech des Untüchtigen.

Warum die Stadt dem HSV Geld geben sollte

Doch zur ganzen Wahrheit gehört auch, dass selbstverständlich auch die Stadt von einem für die Euro 2024 aufgehübschten Stadion (und möglicherweise weiterer Großereignisse wie einem Champions-League-Finale) massiv profitieren würde. Ein besseres Stadt-Marketing als die Bilder friedlich feiernder Fußballfans aus ganz Europa kann es kaum geben.

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Noch heute erinnert man sich gerne an die WM 2006 zurück. Bedenkt man zudem, dass die Stadt Hamburg vor nicht allzu langer Zeit auch die Sanierung des Tennisstadions vom Rothenbaum mit einer Million Euro bezuschusst hat, dann sind die HSV-Hoffnungen auf finanzielle Unterstützung nicht ganz unberechtigt.

Und noch eine Bitte zum Schluss: Nicht eventuelle Gelder für das Stadion mit fehlenden Geldern für Kitas, Schulen und Kultur vermischen. Zur Erklärung reicht bereits ein Satz aus: Die Gelder kommen aus unterschiedlichen Töpfen.