Hamburg. Der HSV muss mit dem Kantersieg richtig umgehen. Die eigenen Erfahrungen sollten dem Club eine Leere sein.
Es war eine kuriose Randnotiz. Sechs Hamburger Treffer in einem Spiel – das war zu viel für die Anzeigetafel des HSV. Nur vier Tore konnten auf dem Bildschirm gleichzeitig angezeigt werden. Wann hatte es auch zuletzt sechs HSV-Tore in einem Heimspiel gegeben? Die Antwort: Am 19. März 2011, vor achteinhalb Jahren.
Mit 6:2 gewann Michael Oenning sein erstes Spiel als HSV-Chefcoach gegen den 1. FC Köln. „Auferstanden aus Ruinen“, titelte das Abendblatt eine Woche nach dem 0:6 bei Bayern München, der Entlassung von Trainer Armin Veh und dem Rückzug von Clubchef Bernd Hoffmann. „Oh, wie ist das schön“, stimmten die Fans im Volkspark an – wie auch beim 6:2 am Sonnabend gegen den VfB Stuttgart.
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HSV muss den 6:2-Sieg richtig einordnen
Was damals niemand ahnte, für den HSV heute aber eine Warnung sein sollte: Es blieb der erste und letzte Sieg für Oenning in 15 Spielen als HSV-Trainer. Und so sehr sich die Hamburger auch freuen dürfen über das Fußballfest gegen Stuttgart, so sehr wird der Umgang mit diesem Sieg darüber entscheiden, wie der weitere Saisonverlauf für den HSV ausfallen wird.
Zur Erinnerung: Auf das bislang letzte vergleichbare Ereignis, dem 4:0 im Stadtderby beim FC St. Pauli im März und einer rauschenden Siegerparty im Zwick, folgten acht sieglose Spiele und der verpasste Wiederaufstieg.
Dass es in dieser Saison anders, also besser laufen könnte für den HSV, liegt vor allem an seinem Trainer. Dieter Hecking heißt Hamburgs Hoffnung auf eine nüchterne Partyanalyse. Heckings Ansatz ist klar: Gefeiert wird zum Schluss.