Fernsehen, Ausstellungen und ein Elbphilharmonie-Konzert mit der Maus – das Programm zum Beethoven-Jahr 2020.
Bislang gibt es kein Sendedatum für den Film „Louis van Beethoven“, den Niki Stein gerade für die ARD dreht. Doch wenn Tobias Moretti die Rolle so gut passt wie die Komponisten-Frisur, könnte es nach mehreren vergurkten Vorgängern endlich einmal einen guten Film über diesen Charakterkopf geben, auf den man sich freuen darf. Cornelius Obonya, noch einer dieser Wucht-Mimen aus Österreich, spielt den jüngeren Bruder Johann.
Wie es sich für einen Kultursender gehört, geht Arte im Beethoven-Jahr in die Vollen. Auf arte.tv/beethoven werden, über das Jubiläumsjahr verteilt, alle 138 Kompositionen mit Opuszahl abrufbar sein. Am 21. Juni werden alle neun Sinfonien aus neun europäischen Städten live übertragen. Am 1. Februar ist Amelie Niermeyers „Leonore“-Inszenierung an der Wiener Staatsoper zu sehen.
Teodor Currentzis würdigt Beethoven
Am 2. Februar folgt ein Feature über Beethovens Neunte, die rund um den Globus führen soll, mit dabei sind u. a. der Dirigent Teodor Currentzis und der Komponist Tan Dun. Am 13. April erklingt der „Fidelio“, mit Kirill Petrenko und den Berliner Philharmonikern bei den Osterfestspielen Baden-Baden. Dazu kommen vier Dokumentationen über Leben und Werk.
3sat startet kalendarisch pünktlich mit einem Thementag am 1. Januar um 6.05 Uhr und „TATATATAAA – 250 Jahre Beethoven“ ist dessen Leitmotiv. Zum Aufwärmen die Klavierkonzerte mit Rudolf Buchbinder, dann die sechsteilige Doku „Mythos Beethoven“, bevor Herbert von Karajan die „Missa solemnis“ dirigiert. Weitere Konserven sind u. a. die Neunte, das Antrittskonzert in Berlin von Petrenko in der Open-Air-Version vor dem Brandenburger Tor oder der Salzburger „Fidelio“ von 2015 mit Jonas Kaufmann. Als Abbinder um Mitternacht „Die Akte Beethoven“ mit Lars Eidinger in der Titelrolle und Pheline Roggan als „Unsterbliche Geliebte“.
Wynton Marsalis über Beethoven und Jazz
Die Deutsche Welle hat für Februar „Eine Welt ohne Beethoven?“ im Programm, für die Sarah Willis, eine medienaffine Hornistin der Berliner Philharmoniker, u. a. mit dem Jazz-Trompeter Wynton Marsalis über Verbindungen vom letzten Streichquartett op. 135 zum Jazz spricht.
Wissenswertes zu Ludwig van Beethoven:
- Ludwig van Beethoven gilt als einer der bedeutendsten Komponisten schlechthin und wurde im Dezember 1770 in Bonn geboren
- Er starb im März 1827 im Alter von 56 Jahren
- Beethoven war schwerhörig und wurde schließlich taub
- Der talentierte Komponist hat neun Symphonien und 32 Klaviersonaten geschrieben
- Frauen spielten eine große Rolle in Beethovens Leben: Eines seiner bedeutendsten Selbstzeugnisse ist sein Brief an die Unsterbliche Geliebte, deren Identität bis heute umstritten ist.
Mit nicht nur einer, sondern gleich zwei zentralen Ausstellungen will Beethovens Geburtsstädtchen Bonn die Aufmerksamkeit der anderen Beethoven-Stadt Wien abziehen. In der Bundeskunsthalle zeigt „Welt.Bürger.Musik“ bis zum 26. April Zusammenhänge von Lebensetappen und historischen Ereignissen. Per se kein überraschend neues Konzept. Doch es sind seltene und bislang unbekannte Exponate zu sehen, versprechen die Ausstellungsmacher. Das wiedereröffnete Museum im Geburtshaus wurde neu gestaltet und um einige Räume erweitert. Eine Sonderschau ist dem berühmten Beethoven-Porträt von Joseph Karl Stieler gewidmet.
BTHVN2020
Unmengen von Terminen, Veranstaltungen und Informationen hat die Bonner Beethoven Jubiläums GmbH auf ihrer Website www.bthvn2020.de gebündelt. Wer es analog möchte: Es gibt auch ein dickes BTHVN2020-Magazin.
Öffentlich-rechtlicher Komponist des Jahres 2020 ist – Überraschung! – ein gewisser Bonner. Vom 20. bis 26. Januar gratuliert die ARD mit dem „Beethoven-Experiment“: Eine Woche Musikvermittlung landauf, landab. Der NDR stellt am 25. Januar ein frei bespielbares Klavier auf die Elbphilharmonie-Plaza, im Abschlusskonzert „Ein Händchen für Beethoven“ spielt das NDR Elbphilharmonie Orchester u. a. die Siebente Sinfonie. Stargast ist die Maus aus der „Sendung mit der Maus“.
„Beethoven bewegt“, findet zusätzlich der BR. Warum der Sternekoch Alexander Herrmann dort als „Projektbotschafter“ mittut, soll sich ab Januar erweisen. Wem das nicht schmeckt: Am 7. Januar startet ein Podcast mit 32 Folgen, in dem der Pianist Igor Levit, Stück für Stück, mit Anselm Cybinski über die 32 Klaviersonaten spricht.